Herbst in Deutschland – Unsere 11 Lieblingsorte für deinen Urlaub
Die Bäume strahlen in leuchtenden Orange- und Rottönen, im Wald duftet es nach frischem Moos, die Hitze des Sommers weicht einer angenehmen Kühle und langsam werden die Saunaöfen der Nation wieder angeschmissen – der Herbst in Deutschland steht vor der Tür und gehört definitiv zu einer meiner liebsten Jahreszeiten. Jetzt kannst du in einem der vielen wunderschönen Wälder wandern und ausgiebig Pilze sammeln gehen oder du pflückst die letzten Wildkräuter der Saison. Der Herbst eignet sich auch perfekt für eine Fahrradtour, denn jetzt musst du nicht mehr bei 30 bis 35 Grad auf dem Rad schwitzen, sondern kannst die Landschaft richtig genießen. Und wie wär's, wenn du deine Fahrradtour mit einem kleinen Vino-Stop, zum Beispiel in der Pfalz verbindest? Du siehst, es gibt viele Möglichkeiten, einen schönen Herbst in Deutschland zu verbringen. Hier kommen deshalb 11 Orte, die wir ganz besonders im Herbst mögen.
1 Wandere durch das mystische Stobbertal in der Märkischen Schweiz
Eine der schönsten Landschaften Brandenburgs findest du ganz im Osten in der Märkischen Schweiz. Das Gebiet ist eiszeitlich geprägt und überrascht vor allem durch einen artenreichen Mix an wunderschönen Wäldern, Mooren, kleinen Tälern und vereinzelten Erhebungen bis zu 158 Metern. Eine tolle, abwechslungsreiche Wanderung führt auf 15 Kilometern durch das Stobbertal – vorbei an jeder Menge pelzigen Freunden wie den Galloway Rindern auf dem Bild. Die Route ist gut ausgeschildert, du musst einfach dem Zeichen des "Natura Trails" folgen.
2 Komme zur Ruhe im größten Moorgebiet Mitteleuropas, dem Murnauer Moos
Wandern in Oberbayern heißt nicht automatisch, dass du steile Wege, Felswände oder irgendwelche Gipfel erklimmen musst. Es geht auch gediegener im gänzlich flachen Murnauer Moos. Hier spazierst du auf hölzernen Bohlen quer durch die dicht bewachsene Moorlandschaft, die eher nach Ostsee oder Skandinavien oder vielleicht nach dem Mond aussieht – aber sicher nicht nach Bayern. Die Rundwege führen dich auf 12 bis 18 Kilometern durch das riesige Moorgebiet. Und wenn du schon da bist: Schau unbedingt am Staffelsee vorbei und kehre in der Murnauer Kaffeerösterei ein.
3 Entspanne Körper und Geist im nachhaltigen Baumhaus Mützingen
Das Baumhaus Mützingen ist ein kleines, nachhaltiges Juwel, das sich im Wald von Niedersachsen versteckt. Hier können bis zu vier Personen auf kleinstem Raum übernachten. Außerdem haben ein Kamin, eine kleine Sauna und ein Badezuber Platz. Letzteres ist eine mit Wasser gefüllte Holztonne, die über einen Holzofen erwärmt wird. Im Baumhaus selbst fehlt es trotz der Größe an nichts: Die Küche ist voll ausgestattet und kommt sogar mit einem Mini-Geschirrspüler daher. Das Holz, mit dem das Baumhaus und alle Möbel gebaut wurden, stammt aus den Wäldern rund um Mützingen und das Wasser aus dem Badezuber, immerhin mehrere Hundert Liter, wird komplett zur Bewässerung der unzähligen Kräuter- und Gemüsebeete sowie Obstbäume und -sträucher verwendet. Noch mehr Infos zum Baumhaus und Aktivitäten rund herum findest du in unserem Artikel.
4 Sauniere in der Strandsauna auf Sylt mit anschließender Abkühlung im Meer
Einer unserer Lieblingsorte auf Sylt ist definitiv die Strandsauna in List: Versteckt in den Dünen von Listland befinden sich mehrere kleine, mit Gas betriebene Hütten. Hier kannst du in drei verschiedenen Saunen ordentlich schwitzen und dich, wenn du dich traust, danach direkt im Meer abkühlen. Im Sommer kannst du draußen in Strandkörben chillen, im Herbst und Winter, wenn es hier erst richtig gemütlich wird, gibt es einen kuscheligen Lounge-Raum mit Ofen.
5 Wandere zwischen Pfalz und Rheinhessen im Zellertal
Über Weinbergswege durch die Landschaft zu spazieren klingt genau nach deiner Art von Wanderung? Dann ab ins östliche Zellertal und auf den knapp zehn Kilometer langen Rundweg ab Monsheim. Im Spätsommer kannst du hier und da ein paar frische Trauben kosten oder es wie die Einheimischen machen und eine Flasche Wein als Proviant mitnehmen. Wenn du noch nicht genug hast willst, kannst du von hier aus auch weiter in Richtung Zell bis Albisheim wandern und am Weg vielleicht den versteckten jüdischen Friedhof entdecken. Ein Highlight ist auch der Mölsheimer Aussichtspunkt mit Blick über die Wingerte und das Schlossgut Lüll in Wachenheim, in dem du deinen Vino-Vorrat auffüllen und die erst kürzlich entdeckte, römische Ausgrabungsstätte bestaunen solltest. Auf dem Rückweg kannst du noch einen Abstecher im Nachbarort Flörsheim-Dalsheim einlegen, die schöne Stadtmauer bewundern und in der Augenweide den Tag ausklingen lassen.
6 Fahre entlang des Mosel-Radwegs von Perl bis nach Koblenz
Der Mosel-Radweg von Perl nach Koblenz in Rheinland-Pfalz ist was für Genießer*innen. Denn hier gibt's nicht nur schöne Aussichten und hübsche, kleine Städte zu entdecken, sondern auch jede Menge guten Wein. Wer auf der 248 Kilometer langen Tour nicht wenigstens einmal an einem Weingut gehalten hat, war nicht wirklich hier. Die Tour startet in Perl an der französischen Grenze und führt dich über Trier, Bernkastel-Kues und Cochem bis nach Koblenz, wo die Mosel in den Rhein mündet. Natürlich kannst du die Tour auch von Koblenz aus starten. Am schönsten ist es hier im Spätsommer und Frühherbst, wenn die Weinberge in voller Blüte stehen.
7 Erklimme die 700 Stufen der Schwedenlöcher
Das Gebiet der Sächsischen Schweiz ist geprägt von zahlreichen, schwer zugänglichen Schluchten, die sich durch die steil aus dem Boden ragenden Felsen ziehen. Die bekannteste ist dabei die klammartige Seitenschlucht mit dem ungewöhnlichen Namen "Schwedenlöcher", die das Felsmassiv Bastei mit dem Amselgrund verbindet. Der Wanderweg wurde bereits 1886 eingeweiht und führt auf über 700 Holzstufen und zahlreichen Brücken mehrere Hundert Meter in die Tiefe oder Höhe, je nachdem, von wo aus man die Wanderung beginnt. Im Frühling und Sommer ist die Strecke hochfrequentiert, im Herbst und Winter hast du die Schlucht fast für dich allein. Wenn du die Stufen lieber hinab als hinauf gehen willst, solltest du an der Bastei in Richtung Amselgrund starten.
8 Schaue von der Siegessäule über Berlin
Die Siegessäule, im Berliner Volksmund liebevoll Goldelse genannt, gehört neben dem Fernsehturm und dem Brandenburger Tor zu den bedeutendsten Wahrzeichen Berlins – und das nicht nur, weil sie historisch an den dreifachen Sieg Preußens erinnert. Denn das eigentlich geniale Fotomotiv ist nicht die goldene Skulptur selbst, sondern der Panoramablick, der dich ganz oben auf der 67 Meter hohen Spitze erwartet, nachdem du die knapp 300 Stufen bezwungen hast. Von hier aus kannst du über die (vor allem im Herbst wunderbar bunten) Baumwipfel des Tiergartens – der grünen Lunge der Hauptstadt –, das Brandenburger Tor und den Reichstag über die Dächer Berlins blicken.
9 Wandere mit Alpakas durch die hügelige Landschaft der Rhön
Eine Wanderung der besonderen Art kannst du im kleinen Ginolfs erleben, denn hier warten ein Dutzend Alpakas darauf, ausgeführt zu werden. Die zwei- bis dreistündigen Alpakawanderungen, die durch das hügelige Waldgebiet der Rhön führen, werden von den Brüdern Florian und Marc-André Janz angeboten, die mit Rhönmomente Einheimische wie Tourist*innen von ihrer Heimat begeistern wollen. Alpakas werden übrigens auch für die tiergestützte Therapie eingesetzt. Dabei werden psychische, physische und neurologische Erkrankungen durch die beruhigende Wirkung von Tieren behandelt, denn sie haben positive Auswirkungen auf Menschen. Ein guter Nebeneffekt einer Wanderung also.
10 Erklimme die Sonnenwendwand im Chiemgau
Einsame Pfade zum Gipfel empor wandern, die allumfassende Stille der Bergwelt aufsaugen und eine ungestörte Vesper genießen – so stellen wir uns eine Auszeit in den Bergen vor. Doch da wir nicht die Einzigen sind, die sich für die deutsche Bergwelt begeistern, suchen wir immer wieder nach Routen, die ein bisschen im Schatten anderer Berghänge stehen. Während du auf dem Weg zur Kampenwand im Chiemgau nämlich in bereits feste Fußstapfen anderer Wander*innen trittst, ist an der Sonnenwendwand viel weniger los. Schöne Naturerlebnisse gibt es aber trotzdem! In gut vier Stunden wanderst du durch die Chiemgauer Alpen, legst sagenhafte 850 Höhenmeter zurück und wirst mit gigantischen Ausblicken belohnt.
11 Besuche einen Meditationskurs oder Retreat am Benediktushof Holzkirchen
Umgeben von weiten Getreidefeldern und sanften Hügeln ist der historische Benediktushof Holzkirchen ein Ort, dem Ruhe und Entspannung innewohnen. Zurückhaltende Farben und ein minimalistisches Design reduzieren äußerliche Reize und schaffen so eine Umgebung, in der sich die Gäste auf das Wesentliche besinnen und ganz zu sich selbst kommen dürfen, um die Kunst der Meditation zu erlernen. In dem überreligiösen, spirituellen Zentrum wird großen Wert darauf gelegt, die Inhalte lebenspraktisch zu gestalten. Auch wenn du keinerlei Erfahrung mitbringst, lernst du, die neu gewonnenen Erkenntnisse und Impulse auch fernab der alten Mauern des Benediktinerklosters in dein Leben einzubringen. Neben Zen-Meditation und Kontemplation ergänzen MBSR-Kurse (Mindfulness-Based Stress Reduction) und Klangerfahrungen das holistische Meditationskonzept des Hofes. Auch Bewegungsformen der Meditation werden gelehrt, darunter Yoga, Qi Gong oder Tanzmeditation.