11 schöne Nationalparks in Europa
Immer, wenn im Urlaub ein Nationalpark auf dem Plan steht, freue ich mich besonders auf den Ausflug. Denn meistens verheißt das Gutes: Mitten in der Natur sein, um dessen Erhalt sich jemand kümmert. Denn das Besondere an Nationalparks, im Gegensatz zu anderen schönen Naturorten, ist, dass die heimische Natur dort bewusst geschützt wird. Und zwar so, wie sie sich ohne menschlichen Eingriff entwickeln würde. Außerdem sollen Besucher*innen in Nationalparks durch Angebote wie Spaziergänge und Führungen das Erleben der Natur erleichtert werden. In Europa gibt es eine ganze Menge schöner Naturorte, nicht alle aber sind Teil eines Nationalparks, davon gibt es in Europa nämlich „nur“ rund 300. Zum Vergleich: In Nordamerika kann man 1.362 Nationalparks besuchen. Trotzdem fiel mir die Auswahl nicht leicht, denn Europas Natur ist einfach so vielseitig. Von beeindruckenden Bergen über wunderschöne Strände bis hin zu außergewöhnlichen Landschaften: Ich stelle dir 11 unserer liebsten Nationalparks in Europa vor.
1 Wandere durch den Gargano Nationalpark zum Strand Spiaggia di Vignanotica
Der Gargano Nationalpark beherbergt eines der wenigen, noch vorhandenen großen Waldgebiete in Italien und ist daher besonders geschützt. Auf einigen Wanderwegen kannst in die Natur aus Laubwäldern, Olivenhainen und Pinienbäumen abtauchen und den Duft von wild wachsendem Rosmarin in dich aufsaugen. Einer der schönsten Wege führt hoch über der in babyblauen Tönen schimmernden Küste zum wunderschönen Strand Spiaggia di Vignanotica, der sich in einer Bucht zwischen den hoch aufragenden Kalkfelsen befindet. Am Strand befindet sich sogar ein kleines Café, in dem es super leckere Sandwiches, Bruschetta und Oliven gibt.
2 Bestaune die Fjorde der Lofoten
Verstreut auf rund 80 Inseln im Norden Norwegens und umgeben vom eisigen europäischen Nordmeer sind die Lofoten vor allem für eindrucksvolle Naturerlebnisse und entlegene Fischerdörfer bekannt. Imposante Berge, tiefe Fjorde und die sogenannten Rorbuer, die typisch roten Fischerhütten, prägen das Landschaftsbild. Wandern, Kayakfahren, Surfen oder Wale beobachten – Naturliebhaber*innen und Outdoorfans kommen hier also voll und ganz auf ihre Kosten. Im Anschluss an deine Abenteuer kannst du dich mit frischem Fisch oder den besten Zimtschnecken der Lofoten verwöhnen – wo genau verraten wir dir hier.
3 Spaziere stundenlang durch den Nationalpark Jasmund
Der über 2000 Hektar große Nationalpark Jasmund mit seiner angrenzenden Kreidelandschaft ist der kleinste Nationalpark Deutschlands. Seit 2011 gehört ein Teil des einzigartigen Buchenwaldes zum UNESCO-Weltkulturerbe und lädt zu langen Spaziergängen ein. Ideal, wenn du mal den Kopf frei kriegen willst, denn du hast hier absolute Ruhe, kannst frische Luft einatmen und begegnest nur alle Jubeljahre mal einer Person. Die höchste Erhebung der Insel Rügen, der Piekberg, befindet sich ebenfalls im Nationalpark Jasmund. Wer den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sehen kann, hat zwischendurch immer wieder die Möglichkeit auf den Küstenweg abzubiegen, um wieder zum Meer zu gelangen. Wo findet man schon zwei so beeindruckende Ökosysteme so nah beieinander? Gönn dir Natur pur!
4 Genieße die Stille und Natur im Nuuksio Nationalpark
86 Prozent der Fläche Finnlands sind bewaldet, Tausende Seen ziehen sich durch die grünen Landstriche. Der Nuuksio Nationalpark bildet da keine Ausnahme: Laub- und immergrüne Nadelmischwälder stehen dicht an dicht, dazwischen liegen Moore und über 80 Seen und Weiher und sorgen vor allem zu Sonnenauf- und -untergang für eine mystische Stimmung. Die Rundwanderwege hier sind alle gut ausgeschildert, sodass man auch ohne Handy-Navigation zum Ziel kommt. Weit und breit ist hier niemand zu sehen oder zu hören, nur das Rauschen des Windes, das Plätschern kleiner Bäche und hier und da der Gesang eines Vogels. Entlang der Wege befinden sich Plätze zum Grillen oder Campen – eine gute Beschäftigung im Sommer. Wenn im Winter die Seen zugefroren sind und hoher Schnee liegt, kann man hier Schlittschuhlaufen oder Langlaufen.
5 Bewundere die Sterne im Nationalpark Caldera de Taburiente auf La Palma
Tagsüber kannst du auf La Palma durch wunderschöne Landschaften wandern, doch auch bei Nacht bietet die kanarische Insel tolle Aussichten für Milchstraßenfans und Sternebeobachter. Denn die elektronische Beleuchtung auf der Insel ist streng reguliert, sodass es richtig dunkel wird. Der Himmel ist außergewöhnlich klar und die Lage im Atlantik sorgt für einen Wolkenschirm unter den höher gelegenen Berggipfeln. Eine ideale Kombination, um einen wunderschönen Sternenhimmel zu genießen. Besonders viele Sterne kannst du im Nationalpark Caldera de Taburiente in der Mitte der Insel sehen. Dort befindet sich auch das Observatorium Roque de los Muchachos, in dem du eine Führung buchen kannst.
6 Wandere in unberührter Natur im Durmitor Nationalpark
Eines der schönsten Naturerlebnisse in Montenegro ist ohne Zweifel eine Wanderung im Durmitor Nationalpark, dem größten Nationalpark des Landes. Als ambitionierte*r Wander*in besteigst du etwa den Bobotov Kuk, mit 2.522 Meter der höchste Berg des Durmitor-Massivs. Gemütlicher hingegen ist eine Wanderung ausgehend vom Crno jezero, dem Schwarzen See, zur Eishöhle von Ledena Pecina. Über einen gut markierten und ausgetretenen Weg wanderst du anfangs durch Wälder, bevor du nach etwa einer Stunde einen Talkessel erreicht, von wo aus du im weiteren Verlauf der Wanderung stets ein schöner Blick auf den Bobotov Kuk erhaschen kannst.
7 Erkunde die felsige Küste des Kap Greco
Nicht nur Badenixen kommen in Zypern auf ihre Kosten. Auch für Naturliebhaber*innen hat die Mittelmeerinsel einiges zu bieten. So lädt an der südöstlichen Küste das Nationalparkgebiet Kap Greco zur Erkundung der Natur und des felsigen Kaps ein. Naturbelassene Wanderwege führen durch das Naturschutzgebiet, immer wieder bieten Aussichtsplattformen die Möglichkeit, das türkisfarbene Meer zu überblicken. Eine leichte Wanderung führt etwa auf den knapp 100 Meter hohen Tafelberg Greco in der Nähe des Küstenortes Ayia Napa. Schon am Ausgangspunkt hat man einen großartigen Blick auf die Sea Caves, die vom Meer in den Felsen gefrästen Höhlen. Die Meereshöhlen des Kaps sind auch beliebt zum Schnorcheln, Angeln und sogar zum Cliff Diving.
8 Gehe wandern und baden entlang des Nationalparks Calanque
Der Nationalpark Calanques ist eines der beliebtesten Ausflugsziele für Urlauber*innen, die nach Marseille und an die französische Mittelmeerküste reisen, denn das Panorama ist einfach atemberaubend. Bis zu 400 Meter hohe Kalksteinklippen fallen hier steil ins Meer, das Wasser hat fjordähnliche Buchten in die Felsen geschnitten und der Nationalpark mit seinem zerklüfteten Küstenabschnitt ist perfekt für Wanderausflüge. Besonders gefallen uns die kleinen, malerischen Häfen wie Calanques de Port-Miou, den du mit dem Boot und mit dem Auto erreichst. Hier üben sich Wagemutige im Klippenspringen, alle anderen schwimmen im klaren, warmen und ruhigen Wasser.
9 Genieße Karibik-Feeling auf den Illas Cíes in Spanien
Ist das noch Spanien oder schon die Karibik? Wenn deine Vorstellung von Urlaub Sonne satt, türkisfarbenes Wasser und weicher Sandstrand ist, dann musst du die Illas Cíes im Nordwesten Spaniens gesehen haben. Die Illas Cíes bestehen aus drei kleinen Inseln, die vor der spanischen Küste liegen und mit der Fähre zu erreichen sind. Der Strand Praia de Rodas wurde schon zu einem der schönsten Strände der Welt gewählt und wir können nur sagen, dass es hier wirklich paradiesisch ist. Die Inselgruppe steht unter Naturschutz und die Anzahl der Menschen, die sie täglich besuchen dürfen, ist begrenzt. Man muss nicht nur ein Ticket für die Fähre kaufen, sondern sich auch für den Besuch registrieren. Abgesehen von (sonnen-)baden, kannst du hier auch wandern, zum Beispiel zum Leuchtturm Faro de Cies – die Aussicht von dort oben ist einfach Wahnsinn. Die einzige Übernachtungsmöglichkeit auf der Insel ist ein Zeltplatz, in den man sich einbuchen kann und sollte, wenn man diese wundervolle Insel ein bisschen länger genießen will.
10 Gehe auf Zeitreise im Nationalpark Butrint
Die Ruinenstadt Butrint im gleichnamigen Nationalpark sollte auf der Bucket-Liste aller Geschichtsinteressierten stehen. Bereits 8. v. Chr. wurde Butrint besiedelt, zahlreiche Völker hinterließen ihre Spuren. Noch heute kannst du hier die Ruinen der griechischen, römischen, slawischen, venezianischen und osmanischen Besatzungen finden und diese bei einem Spaziergang unter Olivenhainen entdecken. Sehenswert ist auch der große Butrintsee, in dem bereits seit den 1960er-Jahren Miesmuscheln gezüchtet werden.
11 Erkunde den Nationalpark Wicklow Mountains
Zugegeben: Die Wicklow Mountains sind alles andere als ein Geheimtipp, liegen sie doch direkt vor den Toren Dublins und sind in ihrer Beliebtheit sozusagen mit dem Spreewald vergleichbar. Insbesondere der alte Friedhof von Glendalough mit einem der ältesten Keltischen Kreuze der Welt ist zurecht ein wahrer Besuchermagnet. Nur etwa fünf Autominuten (oder fünfzehn Gehminuten) weiter die Talstraße hinab lässt es sich auf endlosen Wanderpfaden wunderbar in der Natur verlieren. Besonders sehenswert sind auch die Straßen zurück nach Dublin: Auf der alten Militärroute R115 geht es durch eine karge, bergige Heidelandschaft; eine ebenso lohnenswerte Alternative führt durch das auenlandartige Hollywood (Irland) – inklusive passendem Schriftzug!