Novi Sad – 11 Tipps für die serbische Stadt an der Donau

Du warst nicht in Novi Sad, wenn du den Trg Slobode, den Platz der Freiheit, nicht besucht hast. Allerdings kannst du ihn auch kaum verpassen. Es ist der zentrale Platz der Altstadt, die auf Serbisch Stari Grad heißt. An seiner Südseite findest du das Rathaus und im Norden die berühmte römisch-katholische Kirche Maria Namen. Das Besondere der neugotischen Kirche ist ihre Dachverkleidung, deren bunte Ziegel in der Sonne orange und grün funkeln. In der Mitte des Platzes steht zudem eine überlebensgroße Statue von Svetozar Miletić, der die serbische Unabhängigkeitspartei gegründet hat. Kaufe dir salziges Popcorn an einem der kleinen Stände, die rund um den Platz stehen, und starte von hier aus deinen Stadtbummel.

Seit 1945 gehört Petrovaradin mit seiner mächtigen Festung als Ortsteil zu Novi Sad. Um den Ort zu besuchen, musst du zunächst über die Varadin-Brücke gehen, die über die Donau zur historischen Anlage führt. Die Brücke ist ein Neubau, nachdem die ursprüngliche Brücke bei den NATO-Angriffen 1999 zerstört wurde. Am anderen Donau-Ufer warten die pittoresk renovierten Häuser der Altstadt von Petrovaradin auf dich. Durch das Belgrad-Tor gelangst du schließlich zum Eingang der Festung selbst, die im 17. Jahrhundert die größte Europas war. Heute beherbergt sie Künstlerateliers, Galerien, Restaurants und Museen. Am bekanntesten ist die Festung wohl als Austragungsort des Musikfestivals EXIT, das im Jahr 2000 von einer Studentenbewegung gegründet wurde. Heutzutage zählt es zu den größten Festivals in Osteuropa. Ob du nun eine Geschichtstour oder ein Festival besuchst, plane deinen Besuch am besten so, dass du von der Festung aus den herrlichen Sonnenuntergang hinter Novi Sad sehen kannst.

Das Restaurant Project 72 liegt etwas abseits der normalen touristischen Routen, aber der Spaziergang lohnt sich. Hier kannst du moderne serbische Küche mit einem hohen Anspruch an Nachhaltigkeit kennenlernen. Es wird mit dem "root to leaf" - beziehungsweise "nose to tail" - Prinzip gearbeitet, bei dem möglichst alle Teile der verwendeten Produkte genutzt werden. Das Gemüse und das Fleisch stammen aus eigenem Anbau, es wird möglichst nur mit saisonalen und regionalen Zutaten gearbeitet. Das Ergebnis sind kreative und überraschende Gerichte, die genauso gut aussehen, wie sie schmecken. Fleischesser*innen können so ausgefallene Gänge wie Rinderzunge mit gedünstetem Spinat und Lauch probieren, und Vegetarier*innen empfehlen wir, verschiedene Vorspeisen zu bestellen, um in den Genuss der Vielfalt der Karte zu kommen.

Im Sofie verkaufen Draženka und ihr Mann Goran handgemachte Naturkosmetik wie Seifen, Öle, Badebomben und Cremes. Benannt ist der Laden nach ihrer kleinen Tochter, auch wenn man beim Logo irgendwie direkt an "Soap" oder auch "Seife" denken könnte. Die Produkte sind aus natürlichen Rohstoffen und fast alle sind vegan. Hier kannst du also entweder für dich, für Freund*innen oder die Familie Andenken an deine Serbienreise kaufen. Wer es nicht zu dem Laden schafft, kann die schön gestalteten Seifen auch in der Filiale in Belgrad oder im Online-Shop erwerben.

In einer hübschen Stadtvilla im Zentrum von Novi Sad befindet sich eine Galerie, in der die Sammlung von Rajko Mamuzić ausgestellt wird. Mamuzić war ein bedeutender serbischer Bildhauer, und seine Sammlung umfasst Werke einer Gruppe von 35 serbischen Künstler*innen, die zur ersten Künstler*innen-Generation nach dem Krieg gehörten. Diese Gruppe lebte größtenteils im Exil, da sie sich weigerte, den dogmatischen Regeln zu gehorchen. In der Galerie kannst du einen einmaligen Einblick in die moderne serbische Kunst der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts gewinnen. Die Beschilderung ist auf Serbisch, aber die Mitarbeiter*innen erklären dir gerne alles zur Geschichte des Hauses, der Sammlung und der Künstler*innen. Im Erdgeschoss ist Raum für wechselnde Ausstellungen mit Fokus auf die Kunstschaffenden der Region.

Wenn du Lust auf eine Auszeit im Grünen hast, aber nicht gleich den weiten Weg in den Fruska Gora Nationalpark antreten möchtest, ist ein Nachmittag im Dunavski Park die schönste Option. Der Donau-Park, wie er auf Deutsch heißt, wurde bereits 1895 angelegt, gilt heute als eines der Symbole von Novi Sad und ist daher zum Naturdenkmal erklärt worden. Unter den alten Bäumen kannst du dich im Schatten auf den Wiesen entspannen und den Familien Novi Sads beim Spielen zusehen. Es gibt einen hübschen, kleinen See in der Mitte des Parks, und wenn du eine Erfrischung brauchst, kannst du am Rande des Parks im Café Izlet einkehren.

Die Sommer können heiß werden in Serbien. In Novi Sad kannst du zwar nicht ins Meer hüpfen, aber dich zumindest in der Donau abkühlen. Das beliebteste Freibad der Stadt ist das 700 Meter lange Štrand. Für einen eher symbolischen Eintrittspreis kannst du hier den ganzen Tag am Strand unter Sonnenschirmen liegen, in der Donau plantschen oder einen Drink in einem der Cafés nehmen. Das Freibad ist ein beliebter Treffpunkt, daher erwartet dich hier eher Partystimmung als Ruhe. Für einen idyllischen Tag am Wasser solltest du lieber den Uferweg Richtung Süden zum Becarac-Strand entlang spazieren, dir eine einsame Badebucht aussuchen und hier dein Handtuch ausbreiten. Die Donau ist ein gewaltiger Fluss, je nach Wasserstand kann sie eine ziemlich starke Strömung entwickeln und führt auch ganze Baumstämme mit sich. Sei also vorsichtig, beobachte die Einheimischen und gehe nicht zu tief hinein.

Diese kleine Bar ist so unscheinbar, dass du wahrscheinlich erst einmal an ihr vorbeigehen wirst, dabei liegt sie keine Minute vom zentralen Trg Slobode entfernt. Hinter der Kirche Maria Namen liegt ein Teppich mit ein paar Sitzkissen auf dem Boden, zwei kleine Tische mit Klappstühlen können dazugestellt werden. Das ist der ganze Außenbereich der Sobaka s rukoj, was so viel bedeutet wie "Ein Hund mit einer Hand". Drinnen findest du noch fünf weitere Barhocker. Ab dem frühen Nachmittag sitzen hier die Locals, trinken Basil Smash, Gin Tonic oder die Cocktail-Kreation der Woche und unterhalten sich prächtig.

Woher diese Straße in Novi Sad ihren Namen hat, ist klar, wenn du dir ihre Lage auf einer Karte anschaust. Die Dunavska ist die Straße, die aus der Altstadt zur Donau, serbisch Dunav, führt. Eine typische Altstadtstraße, die zum Schlendern und Flanieren einlädt. Die Gebäude sind pastellfarben gestrichen, es gibt jede Menge malerische Altbauten, Cafés und Restaurants, die Sonnenschirme vor der Tür aufgespannt haben – Urlaubsfeeling pur. Schleck ein Eis von Moritz Eis und bummel Richtung Donau. Entlang der Straße findest du die ältesten Geschäfte Novi Sads wie zum Beispiel das Ivkovic Atelje. Ursprünglich ein Buchbinder, werden hier nun Lederwaren aller Art verkauft. Achte unbedingt auch auf die Innenhöfe, durch deren kleine Passagen du zur Parallelstraße Daničićeva gelangst und in denen sich viele Geschäfte verstecken. Am Abend treffen sich die Einwohner*innen in den Restaurants und es kommt richtig Leben auf die Straße.

Auch wenn es keine Straßenbahnen mehr in Novi Sad gibt, so erinnert das Trčika mitten in der Altstadt daran, dass hier bis in die späten 1950er-Jahre welche fuhren. Hier kannst du in einem historischen Wagen morgens in Ruhe Kaffee trinken, zu essen steht allerdings nichts auf der Karte. Abends verwandelt sich der kleine Waggon dann in eine angesagte Cocktailbar, wobei sich das Leben aufgrund des wenigen Platzes eher vor der Tram abspielt. Es finden auch öfter kleine, aber feine Konzerte statt.

Jeden Tag in der Woche kannst du auf dem Markt von Novi Sad so ziemlich alles bekommen: Es gibt hier biologisch angebautes Obst und Gemüse, genauso wie frische Backwaren, aber auch Kleidung, Alltagsgegenstände und Souvenirs. Frühaufsteher*innen können hier auch frischen Fisch kaufen, die Stände sind aber gegen Mittag bereits wieder leer. Am Rande des Marktes sind kleine Cafés und Bars, in denen du vor oder nach deinem Einkaufsbummel ein Getränk genießen kannst.