Fahrradtour von Wien nach Bratislava – Alle Infos zur Einsteigertour
Von einer Hauptstadt in die nächste radeln – das klingt nach aufwändigen Fahrradabenteuer für Profis. Die Strecke von Wien nach Bratislava aber kannst du ganz easy mit deinem City-Bike fahren und hast am Weg nicht mal die Möglichkeit, dich zu verirren. Die Tour von der österreichischen in die slowakische Hauptstadt ist wirklich lohnend und eine tolle Einstiegstour. Ich gebe dir alle Infos, die du dafür wissen musst.
Das Wichtigste: Du kannst die Strecke zwischen den beiden Hauptstädten locker in einem Tag schaffen. Für die 65 Kilometer solltest du ungefähr sechs Stunden einplanen und kannst nach einem Kaffee in Bratislava auch noch entspannt am selben Tag mit dem Zug oder sogar der Fähre Twin City Liner zurückfahren.
Die größte Herausforderung kommt zum Glück gleich zu Beginn und war zumindest für mich das Navigieren aus der Wiener Innenstadt hinaus auf die Donauinsel. Von dort musst du dir eigentlich kaum mehr Gedanken um den Weg machen. Du folgst einfach den Schildern des Donau-Radweg/Eurovelo mit der Nummer sechs. Der Weg führt über weite Teile direkt entlang der namensgebenden Donau und ist absolut flach. Die Tour ist also nur in Punkto Ausdauer anstrengend, während der Fahrt musst du keinen einzigen Hügel erklimmen.
Wo Pausen einlegen
Ich habe mich bei meinem Ausflug für den heißesten Tag des Jahres entschieden – habe also alle schattigen Plätzchen auf der Strecke genau beäugt. Mein Fazit: Viele gab es nicht, und eine schattige Bank am Weg habe zumindest ich vergeblich gesucht. Deswegen empfehle ich einen Kaffeestopp im Radlertreff Hermi ganz besonders. Das einfache Café liegt direkt am Wegesrand und versorgt dich etwa am Ende des ersten Drittels der Strecke mit bestem Kaffee, Mannerschnitten und Bier. Aber Achtung: Vor Ort ist nur Barzahlung möglich und der nächste Automat weit weg.
Durch endlose Felder
Der nächste Teil der Strecke führt weiter durchs beschauliche Marchfeld und vorbei an Getreidefeldern immer in Richtung Osten. Die Route verläuft am gut ausgebauten Marchfeldschutzdamm, wo du Autos in der Ferne nur vermuten und so wunderbar entschleunigen kannst. Ein Großteil der Strecke führt dich durch den Nationalpark Donauauen, der zwar definitiv nicht zu den beeindruckendsten Naturlandschaften Österreichs zählt, aber mit einer Menge Wasser, Seerosen und Vogelgezwitscher aufwarten kann.
Nach dem ewigen geradeaus Radeln an dem von Bäumen gesäumten Weg reißt mich das plötzliche Auftauchen einer urbanen Landschaft aus den Träumen. Nach einer langen Autobahnbrücke führt die Route direkt durch Hainburg, einem der letzten Orte auf der österreichischen Seite. Die Mittelalterstadt lädt zu einem Bummel ein, für einen letzten Stopp bietet sich das Donau Café, nur wenige Meter von der Fahrradstrecke, an.
The Road to Bratislava
Danach wird es endlich spannend: Am Horizont tauchen schon dicht hinter Hainburg erste Bauten auf, die so gar nicht nach österreichischer Idylle aussehen. Der Kontrast der Vororte Bratislavas zu den Feldern rundherum ist ein faszinierender Anblick, den du in den letzten Kilometern immer wieder aus verschiedenen Perspektiven bekommst.
Ich radle am Grenzübergang vorbei an Autos, die im Stau stehen und befahre Bratislava über einen großen, grünen Park – bis ich auf einmal fast direkt vor dem ikonischen UFO stehe, in dem man übrigens auch ganz wunderbar Cocktails trinken kann. Über die Brücke unter dem UFO geht es filmreif in Richtung Altstadt, wo du dich in der coolen und aufstrebenden Gastro-Szene Bratislavas gebürtig belohnen kannst. Ich entscheide mich für eines meiner Lieblingsrestaurant im Zentrum, FACH und trinke den weltbesten Iced Cappucino – da lohnt sich die Anfahrt
Fahrradtour Wien – Bratislava: Alle Infos auf einen Blick
Wieder zurück: Achtung: Willst du von Bratislava wieder zurück nach Wien fahren, solltest du nicht den Hauptbahnhof Bratislava Hlavná ansteuern, sondern musst nach Bratislava-Petrzalka. Der Weg dorthin ist mit dem Fahrrad eine logistische Herausforderung, aber machbar. Plane aber auf jeden Fall genug Zeit ein – wer beim ersten Versuch direkt richtig zum Bahnhof navigieren kann, verdient eine Medaille.
Was mitnehmen: Snacks sind natürlich nie fehl am Platz, aber auch auf der Strecke gibt es mit dem Radlertreff Hermi und in Hainburg an der Donau Gelegenheit, dich vor Ort zu versorgen. Außerdem gibt es entlang der Route viele Wasserspender, bei denen du deine Trinkflasche auffüllen kannst.
Startpunkt: Praterstern
Navigieren: Zum Beispiel auf Bikemap, zur Route gehts hier.
Länge: 65 Kilometer
Dauer: Etwa sechs Stunden
Weiter fahren: Der Donauradweg verläuft übrigens nicht nur zwischen Bratislava und Wien, sondern führt bis nach Passau.