Reisen verbindet – 11 Tipps, um unterwegs andere Reisende kennenzulernen

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Genau genommen bin ich bisher nur sehr selten ganz allein gereist. Denn auch, wenn ich meine Reisen als Solo-Travellerin angetreten habe und ohne Begleitung losgezogen bin, habe ich meistens nach nur wenigen Tagen Gleichgesinnte kennengelernt – beim Lunch in der Street Kitchen, im Yoga-Kurs oder an der Hostelbar. Denn so sehr ich es auch liebe, ganz frei entscheiden zu können, wo ich hinreisen will und was ich dort mache, freue ich mich immer wieder, mich unterwegs auszutauschen, gemeinsam Strecken zurückzulegen, mir Unterkunftskosten zu sparen oder dem, von Alleinreisenden viel gefürchteten, "Dinner for One" zu entgehen. Wenn du diese Solo-Social-Balance ebenso zu schätzen weißt, habe ich 11 Tipps für dich, die dir dabei helfen, auf deiner nächsten Reise einfach und schnell zu connecten. Damit dein Trip direkt losgehen kann, findest du hier 11 tolle Orte, an denen du dich auch als Alleinreisende*r wohl fühlst.

1. Werde Teil einer Community auf Facebook

Ja, Facebook ist eigentlich outdated und auf den virtuellen Pinnwänden gibt es nicht mehr viel zu lesen. Doch wenn diese Plattform noch für etwas zu gebrauchen ist, dann sind es Facebook-Gruppen. Und von diesen gibt es etliche. In der einen berichten Frauen über ihre Solo-Travel-Erfahrungen, in anderen wird sich über lokale Events ausgetauscht. Schau also vor deiner Abreise oder nach Ankunft unbedingt auch nach lokalen Themengruppen. Vielleicht kannst du dich vor Ort einer coolen Laufgruppe anschließen, dich zum Workout im Park treffen, mit kreativen Köpfen abhängen oder dir ein Urlaubstandem suchen. Einfach mal den Namen deines Urlaubsziels mit beliebigem Zusatz eingeben und Facebook wird dir garantiert eine Community ausspucken.

Mountain Hostel Gimmelwald
© Charlott Tornow

2. Buche dich im Hostel ein und nächtige im Mehrbettzimmer

Statt dir ein abgelegenes, privates Airbnb zu nehmen, solltest du lieber in einem zentralen Hostel absteigen. Wer im Mehrbettzimmer nächtigt, kann meist schon direkt bei der Ankunft Kontakte knüpfen und sich über das Reiseziel austauschen. In den meisten Hostels gibt es außerdem nicht nur einen Gemeinschaftsbereich, in der kontaktfreudige Reisende abhängen, sondern auch jede Menge Events, an denen du teilnehmen kannst. Von Kochabenden über nächtliches Bar-Hopping ist alles dabei. Und keine Sorge, mittlerweile gibt es in den meisten Städten verschiedene Hostels und nicht alle wollen dem Party-Image gerecht werden.

3. Verbinde Arbeit und Urlaub und hänge in coolen Co-Working-Spaces ab

Das Digitale-Nomaden-Dasein ist mittlerweile so gut wie überall bekannt und in den meisten Städten gibt es unzählige coole Laptop-Cafés und Co-Working-Spaces, in denen noch cooler aussehende Start-up-Genies, begabte Coder*innen und kreative Freelancer*innen abhängen. Die meiste Zeit verstecken sich natürlich alle hinter ihren Laptops, doch die Arbeitspausen sind super, um neue Kontakte zu knüpfen. Und wie sich das für fleißige Bienchen gehört, am Kaffeeautomaten ist immer was los! Dein Job lässt kein ortsunabhängiges Arbeiten zu? Macht nichts, wer länger unterwegs ist, kann sich auch einfach mal in einen Co-Working-Space einmieten, um die weitere Reise zu planen.

Stay Kooook Bern Wankdorf
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4. Finde Gleichgesinnte, die deine Hobbys teilen

Wer allein unterwegs ist, wird schnell bemerken, dass es viel leichter ist, neue Freund*innen oder Wegbegleiter*innen zu finden als im Doppelpack oder gar in der Gruppe. Doch nicht immer trifft man dabei unbedingt auf Seelenverwandte. Das muss natürlich auch nicht immer sein, denn genau das ist ja der Sinn des Reisens: den eigenen Horizont erweitern. Wer doch Ausschau nach Gleichgesinnten halten möchte, kann sich zum Beispiel in ein Surf-Camp einbuchen oder an einem Yoga-Retreat teilnehmen. Natürlich kannst du auch nur tageweise deinem Hobby nachgehen und dich zum Beispiel für ein Probetraining in der nächsten Crossfit-Box anmelden oder die lokale Boulderhalle besuchen.

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5. Suche dir ein temporäres Zuhause

Auch diejenigen, die unter chronischer Reisesehnsucht leiden, freuen sich im Ausland manchmal gerade über die Momente, in denen sich alles vertraut und "wie Zuhause" anfühlt. Zumindest ein bisschen Home-Sweet-Home-Feeling bekommst du auf jeden Fall beim Couchsurfing. Das Prinzip: Locals bieten völlig kostenfrei einen Schlafplatz in ihrem Zuhause an. Warum? Weil sie sehr nett sind und gerne andere Menschen kennenlernen und weil sie vielleicht auch einmal kostenlos in anderen Ländern übernachten möchten. So kannst du für kurze Zeit Teil einer Familie oder WG werden und ein bisschen mehr über den lokalen Alltag erfahren. Noch ein Tipp: Vor deiner Abreise kannst du auch einfach mal Couchsurfer*innen bei dir hosten. Vielleicht findest du da bereits neue Freund*innen, die die Wahl deines nächsten Auslandsaufenthaltes beeinflussen oder sich mit einem Aufenthalt in ihren eigenen vier Wänden revanchieren wollen.

6. Finde eine Begleitung für lokale Events...

Du gehst gerne auf Konzerte, hängst in Jazzclubs ab, besuchst Yoga- oder Tanzkurse? Recherchiere im Vorhinein, was gerade vor Ort abgeht und halte unterwegs deine Augen nach coolen Events offen. Wenn du fündig geworden bist, mache einen Aushang in deinem Hostel oder kündige deine Idee in der Lounge an. Auch namenhafte Dating-Apps sind gar keine schlechte Adresse, um platonischen Anschluss zu finden wie unsere Autorin in diesem Artikel berichtet.

Quiz Reise, Reise-Quiz, Karte Map Auto
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7. ...oder deine Weiterreise

Vielleicht willst du ein Auto oder einen Camper mieten oder suchst nach einer Mitfahrgelegenheit? Häufig sind die Reiserouten gar nicht so verschieden und gemeinsam kommt man nicht unbedingt schneller, dafür aber günstiger und spaßiger voran. So wird auch der nervige Transfer vielleicht zu einem erinnerungswürdigen Erlebnis. Und noch ein Tipp an alle Frauen: Mit der Female-Only-App Tourlina kannst du übrigens auf sichere Art neue weibliche Bekanntschaften und Travel Buddies finden.

8. Engagiere dich vor Ort

Sich vor Ort in Projekten zu engagieren, ist eine tolle Möglichkeit, um lokale Kontakte zu knüpfen und andere Traveller*innen kennenzulernen – auch mal über einen längeren Zeitraum. Nebenbei kannst du noch einen wichtigen Beitrag zur lokalen Entwicklung beitragen und der einheimischen Community auch mal etwas zurückzugeben. Workaway und WWOOF sind zwei große soziale Plattformen, die dich mit Gastfamilien oder Menschen in Kontakt bringen, die vor Ort deine Hilfe benötigen. Auch auf Facebook suchen häufig Menschen Unterstützung, checke zum Beispiel mal die Gruppe Urlaub gegen Hand. Für Kost und Logis kannst du beispielsweise im Garten mit anpacken, auf einer Farm mithelfen, Yoga unterrichten oder den Löffel in der Küche schwingen. Dabei sparst du nicht nur Geld, sondern hast auch die Gelegenheit in das wirkliche Leben vor Ort einzutauchen, statt nur die immer gleichen Spots abzuklappern.

Volunteering Schweiz, Bergeinsatz Caritas, Mürren, Bauernhof
Serena im Heulager und beim Ausmisten © Charlott Tornow

9. Verabrede dich mit Einheimischen

In vielen Städten gibt es sogenannte Free Walking Tours, an denen häufig Student*innen teilnehmen, um Geld zu sparen und trotzdem was zu sehen. Eine super Gelegenheit, um zu connecten. Wenn du keine Lust auf eine 0815- Stadtführung zu den üblichen Sehenswürdigkeiten hast, kannst du über Showaround aber auch Kontakte zu Locals knüpfen, die dich dann durch ihre Heimat führen und dir, wenn du Glück hast, nicht nur absolute Insider-Tipps verraten, sondern dir vielleicht sogar ihre persönlichen Lieblingsspots oder ihren Freundeskreis vorstellen. Nebenbei kannst du noch deine Sprachkenntnisse auffrischen, das sorgt bestimmt für Anerkennung, Gesprächsstoff oder zumindest ein paar Lacher.

10. Futtere dich mit einem Foodguide durch dein Reiseziel

Liebe geht durch den Magen, Essen verbindet und öffnet ungeahnte (Restaurant-)Türen. Auf Eatwith kannst du dich mit anderen Foodies vor Ort vernetzen und dich zu den leckersten Hotspots deines Reiseziels führen lassen. Manchmal wirst du sogar mit hausgemachten kulinarischen Spezialitäten der Landesküche verwöhnt. Peinliche Gesprächspausen, die beim ersten Kennenlernen natürlich auch manchmal entstehen können, kannst du einfach überbrücken, indem du dir den nächsten Happen in den Mund schiebst oder ausgiebig die lokale Küche lobst.

Ristorante Da Franco_Rom
© Milena Magerl

11. Sei offen und sieh dich nach anderen Alleinreisenden um

Und last but not least, zeig dich offen und interessiert. Das klingt erst einmal banal, denn du bist doch interessiert daran andere kennenzulernen, denkst du vielleicht. Doch das muss man dir auch ansehen. Das erfordert erst einmal, dass man ein bisschen aus der eigenen Komfortzone rausklettert. Also, Handy beiseite und setz dich also nicht in eine einsame, versteckte Ecke im Café, suche Blickkontakt, führe Small Talk und teile mit anderen Reisenden deine eigene Tages- oder Abendplanung.

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