Winter in Schweden – 11 Tipps für unvergessliche Erlebnisse
Tiefverschneite Landschaften, eine Fahrt im Hundeschlitten und am Himmel tanzen die Polarlichter – der Winter in Schweden ist unglaublich schön und mit Sicherheit ein Traum vieler Reisender. Denn wer hat beim Gedanken daran nicht sofort die schönsten Schneebilder im Kopf. Selbst als gebürtige Alpenbewohnerin, die tiefste Winter und verschneite Berge vor der Haustüre gewöhnt ist, konnte ich mir ein leises „Wow“ nicht verkneifen, als ich bei meiner ersten Reise ins schwedische Åre am Berg stand und das Panorama bestaunte. Du hast auch Lust auf ein Wintermärchen in Schweden? Dann habe ich hier die besten Tipps für unvergessliche Erlebnisse zwischen Abisko und Varberg für dich.
1 Genieße das einzigartige Erlebnis einer Hundeschlittenfahrt
Ein Muss bei einer Reise nach Schweden ist eine Hundeschlittenfahrt durch die tiefverschneite Landschaft. Ein Anbieter dieses eindrucksvollen Erlebnisses ist die Riverlodge Huskys am östlichen Ende des Åresjön, dem „See von Åre“. Warm eingepackt im gemütlichen Schlitten startet die Tour direkt am See und führt über schneebedecktes Eis durch die verschneite Natur mit Blick auf den Berg Åreskutan. Vor Start des Ausflugs bleibt natürlich ausreichend Zeit, die Hundefarm zu besuchen und mit den Huskys zu spielen. Und auch beim Anschirren der Huskys darf jeder mit anpacken. 17 Huskys zählt die liebevoll geführte Farm, die Touren werden von professionell ausgebildeten Musher geführt. Abgerundet wird dieses ganz besondere Erlebnis durch eine typisch schwedische Fika mit Kaffee und Kuchen am Feuer.
2 Lass dich von tanzenden Polarlichtern in Abisko verzaubern
Ein Erlebnis, welches bei einer Reise nach Skandinavien ganz oben auf der Wunschliste steht: Polarlichter sehen. Zwar braucht es etwas Glück und das richtige Wetter, um die magischen Lichtspiele in Grün am nächtlichen Himmel zu entdecken, doch gerade in den Wintermonaten, von Anfang September bis Ende März, stehen die Chancen richtig gut. Das Bergdorf Abisko im Norden Schwedens ist dabei ein ganz besonders guter Ort, um einen Blick auf die Polarlichter zu erhaschen. Denn in der Aurora Sky Station ist die Wahrscheinlichkeit, die am Himmel tanzenden Lichter an jenen Tagen zu sehen, an denen die Touren angeboten werden, besonders hoch. Dabei ist es jedoch empfehlenswert, rechtzeitig ein Ticket für die Tour samt Sesselliftfahrt hoch auf den Mt. Nuolja zu reservieren. Tipp: Die App "Hello Aurora" zeigt sehr übersichtlich, wie die Chancen am aktuellen Aufenthaltsort stehen, Nordlichter in den kommenden Stunden und Tagen zu sehen. Somit steht dem Erlebnis Polarlichter auch andernorts nichts im Wege.
3 Vergnüge dich auf zwei Brettern beim Skifahren in Åre
Skifahren gehört zu einem richtigen Winter in Schweden. Mit rund 91 Pistenkilometern ist Åre eines der größten und bekanntesten Skiressorts in Schweden – und setzt sich dabei aus fünf einzelnen Skigebieten zusammen. Mit dem Lift geht’s mit der „Kabinban“ direkt von Åre aus hoch auf 1.274 Metern. Schon am Weg nach oben bekommst du, wie auch bei der anschließenden Abfahrt, ein tolles Panorama über den See Åresjön. Pisten in allen Schwierigkeitsgraden sorgen dafür, dass sowohl Anfänger, Fortgeschrittene als auch Familien auf ihre Kosten kommen. Off-Piste-Varianten, drei Funparks und eine Halfpipe runden das Angebot ab. Das Besondere am Skifahren in Schweden? Definitiv das weitläufige Panorama und die Möglichkeit, sich bei einem Einkehrschwung mit einer Zimtschnecke zu stärken.
4 Erwache inmitten verschneiter Wälder im Treehotel
Ein UFO, ein Vogelnest, ein verspiegelter Cubus und noch so einige architektonische Meisterstücke mehr: Im Treehotel im schwedischen Harads hast du die Qual der Wahl, für welches Baumhaus du dich entscheidest. Doch egal, auf welche Unterkunft deine Wahl fällt, einzigartig sind sie alle. Eingebettet in die verschneiten Wälder von Schwedisch Lappland hast du die Natur direkt vor deinem Fenster und kannst nach Herzenslust relaxen, dich in der Sauna wärmen oder zum Eisfischen, Hundeschlittenfahren, Reiten, Schneeschuhwandern und mehr aufbrechen. Und dann ist da natürlich noch die Chance, in den Wintermonaten die Polarlichter direkt vom Bett aus zu erblicken.
5 Stärke dich bei einer Schneeschuhwanderung mit einer Fika
Die "Fika" ist die wohl bekannteste und beliebteste Tradition der Schweden und auch im Winter ein fester Bestandteil des Tagesablaufs. Die Kaffeepause wird zu jeder Gelegenheit ausgiebig zelebriert; ausreichend Kaffee, eine leckere Kanelbulle (Zimtschnecke) oder anderes süßes Gebäck und gute Gesellschaft vorausgesetzt. Eine schöne Gelegenheit für eine ausgiebige Winter-Fika ist eine geführte Schneeschuhwanderung mit Guide Natura in der eindrucksvollen Landschaft von Schwedisch Lappland. Auf Schneeschuhen geht es mit einem Biologen auf Tierspurensuche durch den Schnee. Zum Aufwärmen darf dabei eine Fika mit Kaffee am offenen Feuer natürlich nicht fehlen.
6 Rausche mit dem Schneemobil in Schweden der Dämmerung entgegen
Warm eingepackt in Overall, Stiefel, Handschuhe und Helm geht es bei dieser Tour rasant zur Sache. Denn bei der Schneemobilsafari durch die Umgebung von Åre saust du – zwar anfangs zögerlich, doch zunehmend immer schneller – mit bis zu 80 bis 90km/h über den zugefrorenen See in Richtung Hållfjället. Die Fahrt quer durch die Wälder und hoch auf den Berg macht umso mehr Spaß, je länger die Tour dauert. Denn mit steigenden Kilometern nimmt auch die Sicherheit im Umgang mit dem Schneemobil zu. Und als wäre die Tour in der Dämmerung nicht schon ein Erlebnis für sich, hast du vielleicht Glück und stoppst mitten im Gelände an einer Rentierherde, die gemütlich den Weg kreuzt.
7 Wage dich beim Eisbaden in eiskaltes Wasser
Der Sprung ins eiskalte Wasser gleicht einer Mutprobe, doch das Eisbaden ist ein beliebter Volkssport in Skandinavien. Und ein Erlebnis, welches du dir bei einer Reise nach Schweden nicht entgehen lassen solltest. Sobald das Thermometer unter null Grad fällt, wagen sich die Schweden in zugefrorene Seen, den Schärengarten oder sonstiges Gewässer und schlagen für das eisige Vergnügen sogar extra Eislöcher. Eisbaden ist nicht nur ein gesellschaftliches Ereignis, sondern wirkt auch belebend auf den Körper und ist besonders nach der Sauna beliebt. Als Steigerungsform für einen kurzen Sprung in das eiskalte Wasser gilt das Winterschwimmen, sogar Meisterschaften finden mittlerweile statt. Wenn du dich dem Abenteuer stellen willst, besuchst du aber am besten vorab einen Kurs im Winterschwimmen. Oder du beobachtest das Spektakel besser warm eingepackt von der Zuschauertribüne aus.
8 Übernachte beim Glamping im Sapmi Nature Camp in Schwedens Wildnis
Beim Glampen im Sapmi Nature Camp erlebst du die Wildnis von Schwedens Weltkultur- und Naturerbe-Region Laponia hautnah. Mit lokalen Guides entdeckst du die unberührte Natur, Wildtiere und die samische Rentierzucht. Übernachtet wird in Tipi-ähnlichen Lavvu-Zelten, die komfortabel mit Doppelbetten und Ofen ausgestattet sind, sodass es selbst im tiefsten Winter kuschelig warm bleibt. Und wie es sich für ein schwedisches Glamping-Abenteuer gehört, steht ein Saunahäuschen mit Blick auf den zugefrorenen See ebenfalls für Gäste bereit. Untertags entdeckst du die Region bei eigenständigen Ausflügen wie etwa beim Skifahren oder Schneeschuhwandern.
9 Genieße im Kaltbadehuset Varberg ein heiß-kaltes Wechselbad
Ein Wechselbad aus warmer Sauna und eiskaltem Wasser verspricht ein Besuch eines sogenannten Kaltbadehauses. Die Tradition der Kaltbadehäuser, die überwiegend an Schwedens Küste zu finden sind, reicht bis ins Jahr 1850 zurück und hat bis heute nichts von seiner Besonderheit verloren. Denn anders als bei einem Sprung in ein Eisloch steht hier mehr Komfort und Genuss im Fokus. So verfügt das historische Kaltbadehuset Varberg im orientalischen Baustil über Umkleiden und Duschen, sichere Leitern ins Wasser, mehrere Saunen und auch eigene Badebereiche für Männer und Frauen, sodass jeder ungestört nackt baden kann.
10 Geh beim Reindeer Walk mit Rentieren auf Tuchfühlung
Auf Tuchfühlung mit Rentieren kommst du beim "Reindeer Walk" im Nutti Sámi Siida, einer Lodge, die Natur- und Kulturerlebnisse auf Grundlage der samischen Kultur organisieren. Das Volk der Sàmi ("Sumpfleute") lebt seit jeher sehr naturverbunden und mit größtem Respekt vor allen Lebewesen, weshalb verantwortungsbewusstes und nachhaltiges Tun eine Selbstverständlichkeit ist. Nils Torbjörn Nutti ist nicht nur Besitzer der Lodge, sondern gehört selbst der Kultur der Sami an. Er betreibt spezielle Unterkünfte in der Nähe von Rentieren und ist selbst Rentierzüchter. Bei einem Besuch der Lodge hast du nicht nur die Möglichkeit, im Márkanbáiki Museum mehr über die Kultur zu erfahren, sondern bei einer geführten Tour durch die verschneiten Landschaft den Tieren ganz nahe zu kommen, mit ihnen durch den Schnee zu wandern oder gar eine Schlittenfahrt zu unternehmen.
11 Schlafe im Arctic Bath Hotel über dem Wasser
Mitten im eiskalten Wasser des Flusses Lule treibt das Arctic Bath Hotel in der Nähe der nordschwedischen Stadt Harads. Hingucker und architektonisches Meisterwerk ist das runde Badehaus, welches an meterhoch aufgetürmte Baumstämme erinnern soll, und mit Sauna, Spa und Wellness-Anwendungen so einiges zu bieten hat. Ringsum angeordnet sind die 12 Zimmer, welche in Form von modern designten Cabins sowohl an Land als auch im Wasser zu finden sind. Nachhaltigkeit wird im Arctic Bath großgeschrieben, Gäste sollen einen minimalen Fußabdruck hinterlassen. Erwähnenswert ist zudem das Restaurant des Arctic Bath, die sich stark an der ursprünglichen Küche der samischen Kultur orientiert. Und auch wenn die Gefahr gering ist, dass einem im Arctic Bath langweilig wird, gibt es vom Eisfischen über Hundeschlittentouren bis hin zu Nordlichter-Schneemobiltouren vielfältige Aktivitäten .