Urlaub in Albanien – 11 wunderschöne Orte, Strände und Sehenswürdigkeiten

Albanien ist eines dieser Länder, das bei vielen Menschen jede Menge Assoziationen hervor ruft, nur leider keine guten. "Ist es da nicht gefährlich?" – "Albanien ist doch so arm, da würde ich nicht hinfahren." – "Gibt's da überhaupt richtige Straßen?" Das sind nur einige der Fragen und Aussagen, die ich mir anhören musste, als ich von meiner bevorstehenden Reise in das Balkan-Land erzählte. Mich machen solche Äußerungen immer wütend und traurig, zeigen sie doch, wie ignorant und voreingenommen viele von Ländern und Kulturen sind, die selten in den Nachrichten vorkommen und wenn, dann häufig negativ konnotiert.

Albanien ist für mich eines der schönsten Länder Europas, reich an Geschichte, Kultur, atemberaubenden Naturorten und wunderschönen Landschaften, Heimat des letzten Wildflusses Europas und aufgeschlossener, gastfreundlicher Menschen. In Albanien kannst du am Fuße majestätischer Gebirgsketten wandern gehen, in kristallklarem Wasser an einigen der schönsten Strände der gesamten Adria baden, durch schmale Gassen geschichtsträchtiger Orte flanieren und frische, gesunde Balkan-Küche in kleinen familiengeführten Restaurants essen. Ein Albanien-Urlaub wird deinen Horizont erweitern und am Ende wirst du dir wünschen, noch zwei, drei weitere Wochen zu haben, um dieses tolle Land noch mehr kennenzulernen.

Albanien – Gut zu wissen

Meine Tipps für deinen Urlaub in Albanien

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Mache eine Canyoning- oder Rafting-Tour in der Osum-Schlucht

Die Osum-Schlucht ist eines der schönsten landschaftlichen Highlights in Albanien. Entlang der bis zu 80 Meter hohen Steilwände schlängelt sich auf knapp 13 Kilometern Länge der türkisfarbene Fluss Osum. Im Frühjahr, nach der Schneeschmelze in den Gebirgen, ist der Wasserstand so hoch, dass du Rafting- und Kanutouren über den Fluss machen kannst. Im noch warmen Spätsommer und Frühherbst dagegen ist es möglich, gefahrenfrei durch die Schlucht zu wandern und an Canyoning-Touren teilzunehmen. Ein unglaubliches Erlebnis! Unser Tipp: Wenn du von der Osum-Schlucht weiter nach Përmet fahren möchtest, brauchst du einen Geländewagen mit Allrad-Antrieb; die Straßen im Gebirge sind mit normalen Fahrzeugen nicht befahrbar. Alternativ nimmst du aber einfach die Straße zurück nach Berat und fährst entspannt die gut ausgebaute SH74 bzw. SH75 nach Përmet.

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Schlendere durch die Gassen von Gjirokastra

Für uns zählt Gjirokastra zu den schönsten Städten Albaniens. Wenn die Abendsonne das Drino-Tal illuminiert und die weiß gestrichenen Häuser auf dem Berghang in sanfte Rottöne taucht, dann hat man das Gefühl in einer weit entfernten Wüstenoase gelandet zu sein. Das Stadtbild Gjirokastras ist geprägt von typisch albanischen Steinhäusern, die kleinen Trutzburgen ähneln. Bereits in den 1960er Jahren wurde die Stadt zur "Museums-Stadt" erklärt, seit 2005 gehört sie zum UNESCO-Weltkulturerbe, weshalb in der Hauptsaison viele Tourist*innen durch die steilen Straßen des Basar-Viertels ziehen. Am besten kommst du zum Abend, wenn nicht mehr ganz so viel los ist. Empfehlen können wir vor allem das Restaurant Taverna Tradicionale am Fuße der Burg von Gjirokastra: Hier bekommst du leckere authentische Speisen, herzlich serviert von einer geschäftstüchtigen Familie.

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Verbringe eine Nacht am entlegenen Koman-See

Der Koman-Stausee steht zurecht in jedem Albanien-Reiseführer: Der See schlängelt sich 34 Kilometer lang durch das Tal des Flusses Drin, das umgeben ist von den steilen, grünen Berghängen der Albanischen Alpen. Eine Personenfähre verbindet die Orte Koman und Fierza sowie weitere kleine Dörfer entlang des Sees, die ausschließlich über das Wasser erreicht werden können. Eine Fahrt mit der Fähre ist ein absolutes Highlight. Viele Wander-Begeisterte nutzen die Fähre, um von Koman aus bis ins Valbano-Tal zu gelangen oder eine Nacht am See in einer Ferienunterkunft zu übernachten. Wir haben uns eine Nacht in die Ferienunterkünfte von 5 Stinet eingebucht: In einem entlegenen Dorf bist du hier bei Einheimischen zu Gast, isst einfache, aber leckere Gerichte, deren Lebensmittel direkt von den Beeten nebenan stammen, kannst eine Kajak-Tour unternehmen oder in die angrenzenden Wälder wandern. Der Sonnenauf- und -untergang ist hier wunderschön, weshalb du ruhig etwas länger am Koman-See verweilen solltest.

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Schnorchele im kristallklaren Wasser am Akuarium Beach

Zwei spektakuläre Strände befinden sich in der Nähe des Ortes Jala. Am besten stellst du dein Auto im Ort ab und wanderst dann eine gute halbe Stunde zum Akuarium Beach, der aus zwei kleinen Buchten besteht. Das Wasser hier funkelt türkisfarben und azurblau und lädt zum entspannten Schnorcheln ein. In der Nebensaison ist es hier schön ruhig, in der Hauptsaison kann es durchaus voller werden, vor allem durch die Boote, die Tagestouristen entlegene Buchten zeigen. Wenn du schon mal hier bist, kannst du auch einen kurzen Kaffee-Stop in dem pittoresken Dorf Vuno einlegen, wo sich weiß gestrichene Häuser mit orangenen Dachgiebeln das Gebirge hochhangeln.

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Entdecke die vegane Küche Albaniens bei Mrizi i Zanave

Wer an den Balkan denkt, dem kommen vermutlich erstmal massige Fleischspeisen, fettig frittierte Teigprodukte und reichhaltige Käsebeilagen in den Sinn. In einigen Ländern des Balkans besteht ein Großteil der Küche auch tatsächlich aus diesen Gerichten und sie werden höchstens von einem verlegenen Tomaten-Gurken-Zwiebelsalat komplettiert, sodass viele Veganer*innen lieber gleich einen großen Bogen um die zahlreichen Länder des Balkans machen. Dabei ist das ein großer Fehler, denn ein Land hat uns zuletzt kulinarisch sehr überrascht: Albanien. Wie auch in den anderen Ländern der Region werden dort zahlreiche Gemüsesorten wie Paprika, Aubergine, Zucchini etc. angebaut – mit dem Unterschied, dass diese Produkte in Albanien zu leckeren veganen Speisen verarbeitet werden (ohne, dass das Label "vegan" auf der Speisekarte zu finden ist). In fast jedem traditionellen Restaurant gibt es beispielsweise gefüllte Aubergine oder Paprika, leckere Salate oder frittierte Reisbällchen (wie jene in Sizilien nur ohne Fleischfüllung). Besonders lecker fanden wir es im Restaurant der Agrotourismo-Farm Mrizi i Zanave: Im kleinen Dorf Fishte befindet sich die riesige Bio-Farm, auf der jede Menge Lebensmittel angebaut, Tiere gezüchtet, Produkte wie Käse, Fleisch und Wein hergestellt und im Hofladen verkauft werden. Im angeschlossenen Restaurant sollte jede*r essen, der oder die den weiten Weg hierhin auf sich nimmt, denn es ist einfach unglaublich lecker. Auch Vegetarier*innen und Veganer*innen werden hier glücklich, denn viele Speisen sind pflanzenbasiert.

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6
Entdecke den letzten Wildfluss Europas, die Vjosa

Kaum zu glauben, aber der Fluss Vjosa ist der letzte Wildfluss in ganz Europa! Keine Begradigung, keine Bebauung, keine Staudämme oder Wasserkraftwerke – Naturschützer haben in den letzten Jahrzehnten dafür gekämpft, dass der Fluss auf 272 Kilometern Länge von Griechenland durch Albanien bis in die Adria frei fließen darf. Warum das so wichtig ist? Weil der Fluss ein einzigartiges Habitat für viele Tiere und Pflanzen und ein komplexes Ökosystem ist, dessen Zerstörung ungeahnte Folgen für Flora und Fauna haben könnte. Die Vjosa kannst du an vielen Stellen Albaniens erleben, je nachdem, nach welcher Erfahrung dir zu Mute ist. Wir haben uns kurz vor Gjirokastra an einen ruhigen Abschnitt der Vjosa gesetzt und ein Picknick gemacht. Du kannst aber auch ab Përmet eine geführte Rafting-Tour auf dem an dieser Stelle wild strömenden Fluss machen und deinen Adrenalinspiegel herausfordern. Bei Përmet befinden sich außerdem zahlreiche heiße Quellen, perfekt zum Aufwärmen nach einem Tag auf dem Wasser.

  • Përmet Përmet, Albania
  • Rafting Tour mit Albanien Adventure Tours: 45 Euro pro Person
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Verbringe einen Nachmittag in Berat

Ähnlich sehenswert wie Gjirokastra ist Berat im Zentrum Albaniens. Berat wird auch "Stadt der Tausend Fenster" genannt, ein Umstand, dem Berat dem Viertel Mangalem zu verdanken hat: Hier ziehen sich, dicht gedrängt, weiß gestrichene Häuser mit großen Fenstern den Hügel bis zur Burg hinauf – ein pittoresker Anblick, den du am besten vom gegenüberliegenden Viertel Gorica aus beobachten kannst. Wir empfehlen dir, einfach durch die Viertel zu schlendern, einen Abstecher auf die Burg zu machen und zum Abschluss im Restaurant Antigoni zu essen und von der Dachterrasse aus den Sonnenuntergang zu beobachten.

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Beobachte den Sonnenuntergang am Pulëbardha Beach

Für die Anfahrt zum Pulëbardha Beach muss man starke Nerven haben: Auf einem steilen, staubigen, ruckeligen Feldweg geht es kurz hinter der vom Butrint Nationalpark kommenden Hauptstraße hinab zu den Klippen, die steil ins babyblaue Wasser fallen. Wer erstmal unten angekommen ist, will dann aber so schnell nicht wieder weg: In einer kleinen, grün bewachsenen Bucht befindet sich ein wunderschön ruhiger Steinstrand, an dessen rechter Flanke zwei gemütliche Restaurants lokale Speisen servieren. Du solltest mindestens bis zum Abend bleiben und die Sonne hinter der griechischen Insel Korfu untergehen sehen.

Historisches Nationalmuseum Tirana
© Tobias Zuttmann

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Lerne mehr über albanische Kultur im Historischen Nationalmuseum

Klar, Kultur muss sein – auch im Urlaub. Im Historischen Nationalmuseum in Tirana findest du Ausstellungsstücke der Antike, dem Mittelalter und aus der Zeit der albanischen Unabhängigkeit 1912. Wer Albanien wirklich verstehen will, sollte sich einen Besuch nicht entgehen lassen. Selbst, wenn du nicht reingehen willst, solltest du zumindest das Mosaik am Eingang des Museums bewundern. Es ist rund elf Meter hoch und 40 Meter lang und stellt 13 Personen aus der albanischen Geschichte dar.

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© Charlott Tornow

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Mache einen Abstecher nach Kruja

Zugegeben, die Anfahrt nach Kruja ist aufgrund der sich eng windenden und viel befahrenen Hauptstraße etwas müßig, die Aussicht lohnt sich aber: Kruja liegt am westlichen Hang des Skanderbeg-Berges und an guten Tagen kannst du bis zum Meer schauen. Highlights in Kruja sind die Basarstraße aus dem 19. Jahrhundert und die Festung aus dem 12. Jahrhundert. Sie gilt als eines der bedeutendsten Gebäude Albaniens, da Mitte des 15. Jahrhunderts der albanische Fürst und Militärkommandant die Stadt gegen die vordringenden Osmanen verteidigte. Für einen Besuch der Stadt musst du ansonsten nur wenige Stunden einplanen, da Kruja ansonsten nicht viel Sehenswertes hergibt.

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Gehe auf Zeitreise im Nationalpark Butrint

Die Ruinenstadt Butrint im gleichnamigen Nationalpark sollte auf der Bucket-Liste aller Geschichtsinteressierten stehen. Bereits 8. v. Chr. wurde Butrint besiedelt, zahlreiche Völker hinterließen ihre Spuren. Noch heute kannst du hier die Ruinen der griechischen, römischen, slawischen, venezianischen und osmanischen Besatzungen finden und diese bei einem Spaziergang unter Olivenhainen entdecken. Sehenswert ist auch der große Butrintsee, in dem bereits seit den 1960er-Jahren Miesmuscheln gezüchtet werden.

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