Vegan essen im Urlaub – 11 leckere Hotspots in Europa

"Und wie machst du das auf deinen Reisen?" Diese besorgte Frage bekomme ich immer wieder gestellt, wenn sich andere für meinen veganen Lifestyle interessieren. Natürlich ist sie nicht ganz unbegründet, denn so richtig einfach machen es einem die traditionellen Köch*innen in Europa nicht immer. Das hat mich jedoch noch nie davon abgehalten, zu reisen. Denn so gut wie in jeder Küche verstecken sich Gerichte, die bereits vegan sind (auch, wenn das den Einheimischen manchmal nicht bewusst ist) oder zumindest vegan zubereitet werden können. Das herauszufinden bedarf natürlich ein wenig Recherche und einige Rückfragen am Restauranttisch. Wenn du keine Lust auf diese kulinarische Kommunikation hast, kannst du es dir natürlich auch leicht machen und einfach Orte oder Regionen ansteuern, in denen sich vegane Cafés und Restaurants wie wild vermehren. Und genau diese habe ich dir rausgesucht: Hier kommen 11 Tipps, wie vegan essen im Urlaub ganz easy gelingt und du satt und glücklich wirst.

Vegane Hotspots in Europa

© Daliah Hoffmann

1
Mampf dich durch den veganen Food-Himmel Berlins

Außerhalb Europas wird Berlin immer wieder als veganes Food-Mekka bezeichnet und das zu Recht! Veganes Sushi, vegane Ramen oder Vegan Fine Dining – in keiner deutschen Stadt ist es so einfach, vegane Optionen auf der Menükarte zu finden. Du musst sogar nicht einmal im Vorhinein ausgiebig recherchieren, denn meistens gibt es tatsächlich in fast jedem Café oder Restaurant mindestens eine vegane Option. Pflanzenfresser*innen sollten auf jeden Fall ein Frühstück bei Plant Base in Prenzlauer Berg einplanen, eine vegane Sauerteig-Pizza bei Gazzo oder vegane Pho bei Cat Tuong mampfen, einen kulinarischen Stopp im Zero-Waste-Restaurant Frea einlegen und in der Zeit zwischen den Hauptmahlzeiten den ein oder anderen bunten, veganen Donut von Brammibals schnabulieren.

Patisserie_Paris
© Milena Magerl

2
Nasche vegane französische Pâtisserie in Paris

Vegane Naschkatzen könnten ihr hungriges Herz an Paris verlieren. Denn in der französischen Hauptstadt gibt es all die typisch französischen Desserts, die dank ihrer Schönheit und Raffinesse auch über die Landesgrenzen hinaus viele Food-Anhänger*innen finden, als vegane Variante. Zartschmelzende Eclairs bekommt ihr bei VG Pâtisserie, saftige Croissants bei Land&Monkeys Beaumarchais und locker-leichte Macarons in der Soya Cantine Bio. Neben all den zuckersüßen Köstlichkeiten kannst du aber auch richtig gut vegan im Le Potager de Charlotte oder im brEAThe Restaurant dinieren. Übrigens, während Crêpes immer mit Ei zubereitet werden, bekommst du traditionelle Galette aus Buchweizenmehl so gut wie überall vegan! Als Unterkunft können wir Veganer*innen das HoY empfehlen

aperitivo, ladinia, südtirol
© Milena Magerl

3
Erlebe vegane Bergküche in Südtirol

Käsespätzle, Brotzeit mit Aufschnitt und Germknödel – ein Besuch auf einer urigen Hütte in den Bergen gehört wohl nicht zu den Orten, an denen sich Veganer*innen kulinarisch austoben können. Oder? Doch, sagen wir, denn es gibt eine Bergregion, in der auch alle, die sich pflanzlich ernähren, satt und glücklich werden. Und zwar im Norden Italiens. Südtirol hat in den letzten Jahren den Fokus der Nachhaltigkeit vielerorts verankert, und dazu gehört auch eine gesunde Küche. Deshalb ist es in vielen Hotels und Restaurants absolut üblich, vegane Gäste zu bewirten. Zu unseren Lieblingsspots für Veganer*innen zählt das 100% vegane Hotel La Vimea in Naturns bei Meran, das Bio und Bike Hotel Steineggerhof im Eggental und das zeitgenössische Restaurant Brix 01 im Lidopark in Brixen.  

vegane hotspots, shortet, mallorca
© Milena Magerl

4
Verbringe einen rundum veganen Inselurlaub auf Mallorca

Mallorca ist eine der bezauberndsten Inseln Europas, deren Schönheit häufig von ihrem Party-Ruf überschattet wird. Dabei hat sich hier in den letzten Jahren ein achtsamer Tourismus entwickelt, der Nachhaltigkeit und das Konzept des Slow-Travelling fokussiert. Kein Wunder, dass es hier mittlerweile auch so einige vegane Highlights gibt. Einen Tag in Palma solltest du mit einem Frühstück im Mama Carmens starten, in der Tramuntana ist ein Besuch bei Nama ein Muss und in der deutschen Enklave Santanyi erfüllt ein Abend im Innenhof des GRA alle Erwartungen. Neben den vielen kulinarischen Spots findest du auch viele Bioläden mit veganen Produkten auf der Insel (einfach mal auf Google eingeben!). Wer rundum vegan unterwegs sein will, bucht sich in der Villa Vegana und im Ecocirer ein oder gönnt sich so richtig im Es Racó d'Artà.

biarritz, frankreich
© thibault mokuenko | Unsplash

5
Surfe mit Bali-Vibes im französischen Biarritz

Lässige Surf-Attitude gibt es nicht nur im asiatischen Surf-Mekka Bali, sondern auch im eleganten Strandbad Biarritz an der französischen Atlantikküste. Statt Lagerfeuer und Campingküche zelebriert man das Leben hier mit Smoothies bei Bali Bowls, Crémant und Elektro-Festivals. Veganer*innen sollten unbedingt bei Xuxu vorbeischauen oder im Naturkostrestaurant Nuts essen. Wellensüchtigen können wir Boucau im Norden und die Strände bei Lafitenia empfehlen. Surfanfänger*innen werden vor allem in den Sommermonaten bis in den Frühherbst Erfolgserlebnisse verzeichnen. Wer schon länger auf dem Brett steht, kann sogar noch bis November surfen. Unbedingt einen Neoprenanzug einpacken, denn der Ozean ist ziemlich frisch!

vegane Hotspots, Lokal Vegan Bistro, Warschau
© Milena Zwerenz

6
Schlemme polnisches Comfort-Food in Warschau

Wer hätte gedacht, dass Warschau ein wahres Paradies für Veganer*innen ist? Doch tatsächlich ist die vegane Küche bei unseren Nachbar*innen ebenso beliebt wie hierzulande. Zu den pflanzlichen Hotspots zählen nicht nur hippe Bowl-Läden wie das Coco Bowls oder fancy Interpretationen der japanischen Küche im Edamame Vegan Sushi, sondern auch so einige veganen Bistros, in denen du polnische Klassiker in einer Fleischfreien Variante aufgetischt bekommst. Richtiges Comfort-Food also! Überzeugt hat uns vor allem das Lokal Vegan Bistro, in dem du richtig herzhafte Knödel und Seitan-Schnitzel zu günstigen Preisen essen kannst.

vegane hotspots, tallinn
© Björn Wisnewski

7
Mache einen veganen Städtetrip nach Tallinn

Glücklicherweise scheint der Veganismus auch in Osteuropa auf dem Vormarsch zu sein. Ein richtiges veganes Festmahl erwartet dich in Tallinn. Denn in den Gassen der estnischen Stadt verstecken sich so einige vegane Köstlichkeiten für Foodies. Richtig nett isst und sitzt du im Von Krahli Aed – zwar nicht ausschließlich vegan, aber es gibt tolle Optionen! Eine gute Auswahl erwartet dich auch im F-Hoone, einem der schönsten Restaurants in der Tellivskivi Creative City. Im coolen Rohe Kohvik kannst du nicht nur gesunde Bowls, sondern auch gigantische, vegane Torten essen. Konkurrenz bekommt das Café von der Bäckerei Veg Dek, die alle süßen Träume erfüllt – und das, ohne herkömmlichen Zucker zu verwenden. Wer Lust hat, sich die lästige Recherche rund um die Nahrungsbeschaffung abnehmen zu lassen, bucht einfach eine privat geführte Food-Tour durch die Stadt mit Tallinn Vegan Food Tours oder Vegan Tours Tallinn.

© Marit Blossey

8
Schnabuliere vegane Küche aus der ganzen Welt in Wien

Wien ist dank seiner prachtvollen Caféhäuser und Außenfassaden zahlreicher historischer Gebäude und den sympathischen Wiener*innen nicht nur gut fürs Herz, sondern auch dank der kulinarischen Vielfalt sehr, sehr gut für deinen Magen. Denn in der österreichischen Hauptstadt kannst du feinste Küche aus aller Welt vegan genießen. Starte deinen Tag mit einem Frühstück im Café Liebling, schlecke das beste Eis bei Veganista, futter dich durch Vietnam im Tata Wien oder mache einen kulinarischen Ausflug nach Tel Aviv im Miznon. Wer nach Wien gekommen ist, um die österreichische Kultur und Kulinarik zu zelebrieren, sollte auf der Terrasse des Harvest Bistrot Platz nehmen und echte Klassiker schnabulieren, die hier vegan interpretiert werden. Auf der Karte steht unter anderem Schnitzel mit Erdäpfelsalat, Vleischstrudel und Schwarzwälder-Kirschtorte (unbedingt probieren!).

vegan hotspots, gent
© Joris Visser | Unsplash

9
Finde das vegane Glück in Gent

Belgien ist eines dieser zentraleuropäischen Länder, das irgendwie weiterhin unter dem Radar vieler Reisender fliegt. Brüssel ist dank der Politik ja noch bekannt, doch wo sich genau Gent befindet, wissen viele gar nicht. Wer sich pflanzenbasiert ernährt, sollte das aber schleunigst herausfinden. Denn der belgischen Hafenstadt wurde bereits der Titel "Veggie-Hauptstadt Europas" verliehen. Mit ihren Giebelhäusern und dem charmanten Kai Graslei ist sie nicht nur wunderschön, sondern macht auch dank der guten vegan-vegetarischen Infrastruktur satt und glücklich. Auf deiner Essensliste sollte auf jeden Fall das Teehaus Lokaal stehen, die Bio-Weinbar Le Botaniste und natürlich die Spezialität "patates frites" bei De Frietketel.

albanien vegan essen
© Charlott Tornow

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Entdecke die vegane Küche Albaniens bei Mrizi i Zanave

Wer an den Balkan denkt, dem kommen vermutlich erstmal massige Fleischspeisen, fettig frittierte Teigprodukte und reichhaltige Käsebeilagen in den Sinn. In einigen Ländern des Balkans besteht ein Großteil der Küche auch tatsächlich aus diesen Gerichten und sie werden höchstens von einem verlegenen Tomaten-Gurken-Zwiebelsalat komplettiert, sodass viele Veganer*innen lieber gleich einen großen Bogen um die zahlreichen Länder des Balkans machen. Dabei ist das ein großer Fehler, denn ein Land hat uns zuletzt kulinarisch sehr überrascht: Albanien. Wie auch in den anderen Ländern der Region werden dort zahlreiche Gemüsesorten wie Paprika, Aubergine, Zucchini etc. angebaut – mit dem Unterschied, dass diese Produkte in Albanien zu leckeren veganen Speisen verarbeitet werden (ohne, dass das Label "vegan" auf der Speisekarte zu finden ist). In fast jedem traditionellen Restaurant gibt es beispielsweise gefüllte Aubergine oder Paprika, leckere Salate oder frittierte Reisbällchen (wie jene in Sizilien nur ohne Fleischfüllung). Besonders lecker fanden wir es im Restaurant der Agrotourismo-Farm Mrizi i Zanave: Im kleinen Dorf Fishte befindet sich die riesige Bio-Farm, auf der jede Menge Lebensmittel angebaut, Tiere gezüchtet, Produkte wie Käse, Fleisch und Wein hergestellt und im Hofladen verkauft werden. Im angeschlossenen Restaurant sollte jede*r essen, der oder die den weiten Weg hierhin auf sich nimmt, denn es ist einfach unglaublich lecker. Auch Vegetarier*innen und Veganer*innen werden hier glücklich, denn viele Speisen sind pflanzenbasiert.

vegane hotspots, Sevilla
© Anika Jessen

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Iss vegane spanische Spezialitäten in Sevilla

Serrano-Schinken, Manchego oder Paella – normalerweise klingen spanische Spezialitäten nicht besonders reizvoll für alle, die sich vegan ernähren. Doch in Sevilla ist das anders, denn hier gibt es allerlei Tapas, die nicht nur vegan zubereitet werden können, sondern teilweise auch schon vegan sind, wie zum Beispiel das andalusische Traditionsgericht "Garbanzos con Espinacas" (Spinat mit Kichererbsen). Probiere unbedingt mal die vegane Paella bei El Librero. Außerdem findest du in der Stadt nicht nur tolle Bioläden und frische Märkte, sondern auch jede Menge coole Läden, die es Veganer*innen leicht und schmackhaft machen. Zu unseren Favoriten zählen definitiv ein Frühstück im Jester, Kaffee und Kuchen bei Moyabrunch und eine kulinarische Pause im Paradas 7. 

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