11 Hörbücher und Podcasts, die Lust auf Heimaturlaub machen
Das Update zu einem Sommer auf dem Balkon ist ein Heimaturlaub. Denn auch Deutschland ist mit wunderschönen Stränden für einen Badeurlaub ausgestattet und kann mit atemberaubenden Aussichtspunkten oder tollen Routen zum Wandern und Radfahren auftrumpfen. Wenn du also die schönsten Gipfel in der bayrischen Alpenregion, die romantischen deutschen Nordseeinseln oder den immergrünen Schwarzwald erkunden willst, habe ich dir 11 tolle Hörbücher und Podcasts rausgesucht, die dich zu einer Neuentdeckung deiner näheren Umgebung inspirieren und auf Deutschland einstimmen.
1. "Familienrezept" mit Denis Scheck
Ob es Mamas Quark-Pfannkuchen sind, die auch den schlechtesten aller Tage noch retten können, der Duft von gedünstetem Gemüse, der an die Nachmittage in Omas Garten erinnert oder der Braten, der jedes Jahr das eigentliche Highlight der Weihnachtszeit darstellt, wenn die ganze Familie gemeinsam um den Esstisch sitzt – Familienrezepte sind ganz besondere Andenken, die sofort heimische Gefühle hervorrufen. Der Gastrokritiker Denis Scheck hat diese emotionalen Rezepte schon auf vielen Menükarten wiedergefunden. Um herauszufinden, wie Geschmack und Familie zusammenhängen, lädt er sich bekannte Gäste ein, die ihre drei liebsten Gerichte aus der Kindheit verraten und kulinarische Einblicke in das eigene Leben gewähren. Besonders empfehlen kann ich euch die Episode mit Kultautor Jan Weiler, dessen Humor trockener ist als jeder gute Weißwein!
2. "QualityLand" von Mark-Uwe Kling
Marc-Uwe Kling hat unzählige Känguru-Fans um sich geschart und die deutsche Bücherlandschaft mit einem ganz eigenwilligen Humor bereichert. Ziemlich sicher wird es der Ausnahmeautor auch schaffen, dich mit seiner Digital-Dystopie QualityLand zum Lachen zu bringen. Schauplatz ist ein Deutschland, in dem (fast perfekte) Algorithmen den Alltag der Menschen bestimmen. Doch während eine App gekonnt das eigene Liebesleben managt, beginnen Roboter-Drohnen unter Flugangst zu leiden. Klingt wahnsinnig? Ist es auch – und zwar wahnsinnig lustig.
3. "Raus und machen" mit Christo Foerster
Über Nacht spontan mit dem Fahrrad von Hamburg nach Berlin, um dort mit einem Freund am Brandenburger Tor zu frühstücken, oder per SUP bis nach Helgoland. Was für andere nach verrücktem Irrsinn klingt, da fühlt sich Mikroabenteurer und Autor Christo Foerster erst so richtig wohl. Während er in seinem Podcast kleine und große Entdecker interviewt, die mit eben solchen unkonventionellen Erlebnissen inspirieren, liefert er dir mit seinem "Raus und machen"-Hörbuch eine praktische Anleitung und konkrete Tipps, die dir dabei helfen, auch deinen Alltag mit einer Prise Abenteuermentalität zu würzen.
4. "Becks letzter Sommer" von Benedikt Wells
Es gibt Erzählungen, denen kann man einfach in jeder Lebenslage lauschen. Dazu gehört auch Becks letzter Sommer. Benedikt Wells erzählt die heiter-wolkige Geschichte des gelangweilten Musiklehrers Robert Beck, der in jeder einzelnen Unterrichtsstunde bereut, seine Musikkarriere gegen die Sicherheit eines Beamtensitzes eingetauscht zu haben. Jedenfalls, bis er in dem Außenseiter Rauli Kantas aus Litauen ein Musikgenie entdeckt. Plötzlich ist Becks jugendlicher Enthusiasmus zurück – er will den Jungen groß raus bringen, doch nicht ganz uneigennützig. Klingt eigentlich nach einem sicheren Karrierestart, wenn da nicht Becks Liebesleben, sein verrückter Freund Charlie und Raulis Geheimnisse dazwischen funken würden. Ein wilder und berührender Roadmovie über Freiheit und Musik, der beweist, dass Freundschaft keine Konventionen kennt.
5. "Unterleuten" von Juli Zeh
Die Geschichte über das fast verlassene Dorf Unterleuten in Brandenburg führte monatelang die Bestsellerlisten an und hat es unter der Regie von Matti Geschonneck sogar ins deutsche Fernsehen geschafft. Juli Zeh gibt genau die Atmosphäre wieder, die ich manchmal empfinde, wenn ich durch Brandenburg fahre. Selbst wenn die Sonne scheint, erfasst mich innerhalb weniger Sekunden ein melancholisches Gefühl. Dann frage ich mich immer, woher das kommt, denn eigentlich weiß ich ja rein gar nichts darüber, wie die Menschen hier leben, welche Werte sie teilen und was ihren Alltag prägt. Und genau diese Lücke füllt Juli Zeh, wenn sie emphatisch über dörfliche Idylle, nachbarschaftlichen Kleinkrieg und individuelle Träume und Hoffnungen erzählt – ein Einblick in das wahre Leben eben. Gesprochen wird das Hörbuch von Helene Grass, die es immer wieder schafft, einem die Eigenheiten der Charaktere näherzubringen.
6. "Das Geschenk" von Sebastian Fitzek
Ich bezweifele, dass es einen anderen Autor gibt, der Krimis im Akkord publiziert wie Sebastian Fitzek. Es scheint, als hätte er sich eine Dauerkarte für die Bestsellerlisten gesichert, denn während sich die deutsche Bücherwelt noch über seinen Debüt-Thriller unterhielt, folgte schon das nächste Buch, und das nächste, und das nächste, und so weiter. Sein neuster Titel, jedenfalls soweit ich weiß, ist Das Geschenk, in dem er die Geschichte eines Analphabeten erzählt, der das Rätsel eines jungen Mädchens zu lösen versucht. Doch ein typischer Fitzek wäre nichts ohne die unglaubliche Stimmengewalt von Simon Jäger, der auch noch beim 19. Krimi zur Höchstleistung aufläuft.
7. "Frau Bauerfeind hat Fragen" mit Katrin Bauerfeind
Katrin Bauerfeind ist unheimlich schlagfertig und gleichzeitig grundsympathisch – kein Wunder, dass sie sich mit Ehrensenf den inoffiziellen Titel des ersten deutschen Internetstars sicherte. Statt anderen das Wort abzuschneiden und sich selbst in den Mittelpunkt der Unterhaltung zu stellen, wie man es aus mancher deutschen Talkshow kennt, stellt Frau Bauerfeind die richtigen Fragen – und zwar bereits im Vorfeld, damit sich ihre Podcast-Gäste intensiv damit beschäftigen können. Live vor Publikum durften bereits Dunja Hayali, Sophie Passmann, Klaas Heufer-Umlauf oder Bjarne Mädel erzählen, was sie tun würden, wenn das Leben ein Arschloch ist, illegale Aktivitäten verraten oder ihre Tipps gegen Liebeskummer teilen.
8. "Heimat ist ein Sehnsuchtsort" von Hanni Münzer
Dass Autorin Hanni Münzer die Kunst des emotionsgeladenen Storytellings beherrscht, hat sie bereits mit ihrem Debüt Die Seelenfischer bewiesen. Ebenso wie auch in ihrem zweiten Roman Honigtot widmet sie sich auch in Heimat ist ein Sehnsuchtsort einer intensiven Familiengeschichte. Komponist Laurenz Sadler kehrt mit seiner schwangeren Frau Annemarie kurz vor Beginn des zweiten Weltkrieges auf den elterlichen Sadlerhof nahe der deutsch-polnischen Grenze zurück. Annemarie bringt zwei Töchter auf die Welt. Als Tochter Kathi einen landesweiten Wettbewerb gewinnt, zieht sie ungewollte Aufmerksamkeit auf ihre kleine Familie und ein dramatisches Schicksal nimmt seinen Lauf. Eine einfühlsame Heimatsaga über Liebe, Schmerz und Hoffnung, die zeigt, dass Heimat nicht ortsgebunden ist.
9. "Dschungel" von Friedemann Karig
Auf einer Reise durch Asien verschwindet Felix plötzlich spurlos in Kambodscha. Niemand weiß etwas, auch sein engster Freund, der unbekannte Ich-Erzähler des Romans, hat nichts von ihm gehört. Schließlich reist er auf den Spuren von Felix, um ihn wiederzufinden. Eine abenteuerliche Suche, die ihn nicht nur in den wilden Dschungel, sondern auch zurück zu seinen Kindheitserinnerungen in Deutschland führt. Die Beiden waren ein unzertrennliches Duo, das jedoch ungleicher nicht hätte sein können. Was ist das für eine Freundschaft, die die Zwei verbindet? Dschungel ist eine Erzählung über die Sehnsucht nach grenzenloser Freiheit, die einen Heimweh und Fernweh zugleich empfinden lässt.
10. "Neuleben" von Katharina Fuchs
Katharina Fuchs ist in einer Familie starker Frauen groß geworden und hat sich entschlossen, die beeindruckenden Lebensgeschichten der weiblichen Familienmitglieder zu Papier zu bringen. Während Zwei Handvoll Leben über das bewegende Schicksal ihrer beiden Großmütter erzählt, widmet sie sich in Neuleben der wahren Geschichte ihrer Mutter und ihrer Tante. Die bewegenden Portraits der Modemacherin und der Richterin spiegeln nicht nur die Träume und Herausforderungen des Schwestern-Duos, sondern die vieler deutscher Frauen in den 50er und 60er Jahren wieder.
11. "Alte Sorten" von Ewald Arenz
Die junge Sally steht kurz vor dem Abitur und fühlt das, was so ziemlich jede*r in der Pubertät durchgemacht hat – sie fühlt sich unverstanden, hat keine Lust auf Regeln und schon gar nicht auf Erwachsene, die vorschnell urteilen und sie nicht für voll nehmen. Als sie auf die ältere Außenseiterin Liss trifft, spürt sie instinktiv, dass sie, obwohl sie aus zwei unterschiedlichen Generation kommen, sich sehr ähnlich sind. Ewald Arenz erzählt auf eine behutsame und ruhige Art von wilden Obstgärten, süßen Birnen, alten Scheunen und harten Geheimnissen und zeichnet dabei ein Bild von zwei starken Frauen, die sich nach Freiheit und dem Leben sehnen.