Wasser, Wandern, Wüste – Unsere 11 Lieblingsorte in Spanien

Spanien ist ein riesiges Land mit vielfältigen, zum Teil autonomen Regionen, die für ihre ganz eigenen, besonderen Kulturen und Sprachen beliebt und bekannt sind. Kaum eine Stadt gleicht der anderen. Während im Süden vor allem die Mauren, Osmanen und Römer ihre Spuren hinterlassen haben, findet man im Norden vom Jugendstil geprägte Architektur. Obwohl es in ganz Spanien im Sommer unglaublich heiß wird, sind die Landstriche im Norden zum Teil wahnsinnig grün – wer mit dem Zug zwischen Madrid und Vigo im Westen fährt, kommt an bewaldeten Hügelketten vorbei und kann den Blick kaum vom Fenster lassen. Eins ist aber klar: Die Strände laden überall dazu ein, den Urlaub noch mal zu verlängern und auf das gute Essen und den leckeren Wein können sich sowieso alle verständigen.

Auch wenn es mir schwerfällt, mich auf 11 Tipps zu beschränken, stelle ich dir in diesem Artikel meine Lieblingsorte in Spanien vor. Wenn du auf der Suche nach noch mehr Tipps für Spanien bist, dann schau mal auf unserer Übersichtsseite vorbei, wo wir zahlreiche Artikel für verschiedene Regionen wie Andalusien oder Katalonien, Städte wie Córdoba und Valencia und Inselgruppen wie die Kanaren und die Balearen haben.

Illas Cíes
© Charlott Tornow

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Genieße Karibik-Feeling auf den Illas Cíes in Spanien

Ist das noch Spanien oder schon die Karibik? Wenn deine Vorstellung von Urlaub Sonne satt, türkisfarbenes Wasser und weicher Sandstrand ist, dann musst du die Illas Cíes im Nordwesten Spaniens gesehen haben. Die Illas Cíes bestehen aus drei kleinen Inseln, die vor der spanischen Küste liegen und mit der Fähre zu erreichen sind. Der Strand Praia de Rodas wurde schon zu einem der schönsten Strände der Welt gewählt und wir können nur sagen, dass es hier wirklich paradiesisch ist. Die Inselgruppe steht unter Naturschutz und die Anzahl der Menschen, die sie täglich besuchen dürfen, ist begrenzt. Man muss nicht nur ein Ticket für die Fähre kaufen, sondern sich auch für den Besuch registrieren. Abgesehen von (sonnen-)baden, kannst du hier auch wandern, zum Beispiel zum Leuchtturm Faro de Cies – die Aussicht von dort oben ist einfach Wahnsinn. Die einzige Übernachtungsmöglichkeit auf der Insel ist ein Zeltplatz, in den man sich einbuchen kann und sollte, wenn man diese wundervolle Insel ein bisschen länger genießen will.

San Sebastián
© Charlott Tornow

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Erlebe den entspannten Surfervibe in San Sebastián

Das baskische San Sebastián ist ein absolut entspannter und entzückender Surferort im Norden Spaniens an der Grenze zu Frankreich. Am wunderschönen Stadtstrand La Concha ist es im Sommer zwar ordentlich voll, aufgrund der Länge (1,4 Kilometer) fühlt man sich hier aber nie eingeengt – und im Winter kann man hier wunderbar spazieren gehen. Bei deinem Besuch solltest du einen Ausflug mit der Standseilbahn hoch zum Monte Igueldo (Hin- und Rückfahrt 4 Euro) machen und den Ausblick auf die beeindruckende Bucht nicht entgehen lassen. Zum Frühstück und Kaffee empfehlen wir das vegane Café OhBaba. Die besten Pinxtos (die baskische Variante der spanischen Tapas) gibt es bei La Cuchara de San Telmo. Übernachten kannst du beispielsweise im A Room In The City Hostel, das sowohl Mehrbett- als auch Doppelzimmer bietet.

El Carmen
© Sonja Koller

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Spaziere durch Valencias maurisches Viertel El Carmen

Wie große Teile Spaniens stand auch Valencia über Hunderte von Jahren unter maurischer Herrschaft. Noch heute kannst du diesen Einfluss sehen, wenn du durch das Viertel El Carmen mit seinen engen Gassen und unzähligen kleinen Plätzen spazierst. Dabei kommst du auch an der Kathedrale von Valencia vorbei, die du von außen und innen bewundern solltest. Wenn du während deines Spaziergangs durch das Viertel Lust auf einen Drink bekommst, musst du nicht lange suchen. An fast jeder Straßenecke gibt es süße kleine Bars, in denen du für Tapas und eine Erfrischung einkehren kannst.

Aigüestortes i Estany de Sant Maurici
© Jan Padilla | Unsplash

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Gehe im Nationalpark Aigüestortes i Estany de Sant Maurici wandern

Katalonien grenzt im Osten an die Ausläufer der mächtigen Pyrenäen, die mit ihren bis zu 3400 Meter hohen Gipfeln eine der bestimmendsten landschaftlichen Merkmale der Iberischen Halbinsel sind. In dem einzigen Nationalpark Kataloniens kannst du im Aigüestortes i Estany de Sant Maurici die Pyrenäen hautnah erleben und entlang 200 blauer Bergseen, wilder Wasserfälle sowie majestätischer Gipfel und durch grüne Wälder wandern. Beeindruckend ist vor allem der Zwillingsgipfel Els Encantats, den du über einen Streckenabschnitt des Pyrenäenweg GR11 erreichen kannst.

Gorafe, Wüste, Granada
© Milena Magerl | Lukas Popp

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Wandere durch die Wüste von Gorafe und fühl dich wie auf dem Mars

Du bist nicht so reich wie Elon Musk, würdest aber auch gerne mal über den Mars spazieren? Dann auf nach Gorafe. Obwohl nur eine gute Stunde von Granada entfernt, scheint die weitläufige Wüstenlandschaft wie aus einer anderen Welt zu sein. Von Gorafe aus kannst du auf einer gut zweistündigen Wanderung durch den Parque Megalítico de Gorafe spazieren, ohne dabei auch nur einer Menschenseele zu begegnen. Stattdessen kannst du über 240 Dolmen entdecken, alte Grabanlagen aus unbehauenen Steinblöcken, die sage und schreibe 5000 Jahre alt sind. Das Gefühl, das entsteht, wenn du durch die allumfassende Stille dieser erdigen Hügellandschaft wanderst, ist absolut einmalig und erinnert an die Paulo Coelhos Meisterwerk "Der Alchimist".

Andalusien, Granada, Spanien, Alhambra
© Milena Magerl | Lukas Popp

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Bestaune die eindrucksvollen Mosaike der Alhambra

Kein Mosaik der Alhambra gleicht dem anderen. Diese fantastischen geometrischen Formen sind eine wahre Wissenschaft für sich, die nicht von einfachen Arbeiter*innen, sondern echten Mathematikern geschaffen wurden. Anhand der Bauweise sowie des Lichteinfalls und genauesten Berechnungen wurden diese filigranen Designs angefertigt. Die Alhambra verdankt ihren klangvollen Namen der rötlichen Mauern und ist eine weitläufige Stadtanlage, die bereits vor dem 9. Jahrhundert errichtet wurde und auf dem Al-Sabika-Hügel vor den Schnee bedeckten Gipfeln der Sierra Nevada thront. Für einen Besuch solltest du dir vorab unbedingt Tickets sichern und genügend Zeit einplanen. Denn glaube mir, du wirst aus dem Staunen nicht mehr rauskommen und es wird ewig dauern, bis du alle Räume und Innenhöfe besichtigt hast.

Weinkellerei Bodegas Ysios, Nordspanien
© Rebecca Hoffmann

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Probiere erstklassige Weine aus La Rioja in der Weinkellerei Bodegas Ysios

Das Weingut Bodegas Ysios liegt im Norden Logroños inmitten von La Rioja und bietet gereifte Qualitätsweine in limitierter Edition von gerade einmal 1000 bis 1200 Flaschen pro Jahr an. Hier kommt übrigens 100 Prozent Tempranillo – die meist angebaute Traube in der Region – in die Flasche, und zwar von einem Rebstock, der über 100 Jahre alt ist. Das Besondere am Weingut Ysios ist, dass hier direkt drei verschiedene Terroirs aufgrund der umliegenden Landschaft gegeben sind. Im Norden sind die Reben von den umliegenden Bergen vor dem Klima des Atlantiks geschützt, im Süden liegt der Ebro. Jeder der Bereiche hat natürlich seinen Einfluss auf die Reben und das Terroir. Zur Ernte im September werden die Trauben handgepflückt. So eine Tour übers Weingut und durch den Weinkeller zeigt wie viele Schritte eigentlich für eine Flasche guten Weins nötig sind. Und weil natürlich nicht nur der Gaumen befriedigt werden soll, sondern das Auge in dem Fall quasi mittrinkt, ist auch das Gebäude selbst ein Highlight. Dafür verantwortlich zeigt sich der spanisch-schweizerische Architekt Santiago Calatrava, der unter anderem auch das berühmte Oculus in New York entworfen hat. Bei der Form der Bodegas Ysios hat er sich von der Natur inspirieren lassen und wollte ein Gebäude schaffen, das sich perfekt in diese einfügt. Das Weingut sollte also auf jeden Fall bei einer Rundreise durch La Rioja eingeplant werden. 

Mezquita Catedral de Córdoba_Córdoba_Spanien_Andalusien
© Milena Magerl

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Wandele auf maurischen Spuren in der Mezquita Catedral de Cordoba

Ein absolutes Highlight ist die Mezquita Catedral de Córdoba, die das Herzstück der Altstadt von Córdoba bildet. Die ungewöhnliche Bezeichnung des Bauwerks verrät schon, dass doch hier bei einem Besuch ein richtiger Geschichte-Crashkurs erwartet. Denn die ehemalige Moschee ist eines der schönsten architektonischen Überbleibsel, das in der Tradition des islamischen Ostens zur Zeit der Mauren erbaut wurde. Während der spanischen Reconquista wandelte der spanische König das Gotteshaus dann jedoch in eine römisch-katholische Kathedrale um. Deswegen kannst du sowohl alte Fresken und gotische Elemente als auch wunderschöne maurische Mosaike bestaunen, wenn du unter den Terrakottafarbenen und weiß gestreiften Torbögen aus Marmor wandelst.

Sagrada Familia, Katalonien
© Charlott Tornow

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Verliere dich in der Schönheit der Sagrada Família

Okay, die Überschrift klingt ziemlich pathetisch, aber die Sagrada Família ist das vielleicht schönste Bauwerk, das wir je gesehen haben. Als wir im Januar 2022 davor standen, konnten wir uns eine Träne kaum verdrücken, weil sie wirklich so spektakulär ist, wie man sie sich vorstellt. ⁠Es ist wirklich kaum zu glauben, aber seit 140 Jahren wird an der römisch-katholischen Basilika von Antoni Gaudí gebaut, sie sollte eigentlich 1926 zu seinem 100. Todestag fertig sein, aber aufgrund der Corona-Pandemie und fehlenden finanziellen Mitteln verzögert sich die Fertigstellung noch. Wenn du Barcelona besuchst, solltest du die Sagrada Família trotzdem besuchen, denn sie ist im Prinzip fast fertig und vor allem der Innenraum wird dich ob der Gestaltung und des Detailreichtums einfach sprachlos zurücklassen.

Andalusien, Ronda
© Charlott Tornow

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Mache einen Ausflug zur berühmten Puente Nuevo nach Ronda

Von Sevilla aus kannst du die Weißen Dörfer in Andalusien besuchen. Dazu gehört beispielsweise die Stadt Setenil de las Bodegas, in der du einzigartige Höhlenwohnungen entdecken kannst. In Ronda hingegen, einem der beliebtesten Ausflugsziele in Andalusien überhaupt, solltest du dir die berühmte Brücke Puente Nuevo ansehen. Diese führt über eine Schlucht, oberhalb derer sich die Altstadt aus Zeiten der mauerischen Herrschaft befindet. Den besten Blick auf die Brücke hast du vom Mirador Puente Nuevo de Ronda, den du über den Plaza der María Ausxiliadora in der Nähe der Kirche Santa María la Mayor erreichst. Spannend ist auch ein Besuch der Casa del Rey Moro, denn hier kannst du eine alte Mine besichtigen, die dich bis zum Flussbett des Guadalevín bringt. Wenn du die besten Tapas der Stadt fernab von iberischem Schinken essen willst, solltest du bei Tragatá einkehren.

© Pixabay

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Mache einen Ausflug nach Toledo

Toledo befindet sich auf einem Hügel etwa 60 Kilometer von Madrid entfernt und eignet sich somit super für einen Tagesausflug. Die Stadt ist bekannt für ihre schöne Altstadt mit arabischen, jüdischen und christlichen Bauwerken und wird auch als "Stadt der drei Kulturen" bezeichnet. Hier kannst du also Kirchen, Paläste, Moscheen und Synagogen besichtigen – kein Wunder, dass die Stadt zum Weltkulturerbe zählt.

Doch lieber Inselurlaub auf den Balearen?

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