Berner Oberland – 11 Tipps für die atemberaubende Region in der Schweiz

Wenn du gerne die Ruhe der Natur genießt, deine Erlebnisse aber auch ab und an mit anderen teilen willst, bist du im Schweizerischen Gimmelwald genau richtig. Deine erste Anlaufstelle ist das Mountain Hostel, denn das ist mit Sicherheit eines der schönsten Hostels im ganzen Alpenraum und noch dazu eines der abgelegensten. Die nächst größere Stadt ist Interlaken, wenn du von dort aus anreisen willst, musst du zunächst mit Zug, Bus und Bergbahn fahren, um das Kleinod zu finden, das mit einer Wahnsinnslage und Blick auf Eiger, Mönch und Jungfrau direkt in den Bergen liegt. Interessanterweise ist der kleine Ort Gimmelwald unter Schweizer*innen fast unbekannt, während man im Hostel viele internationale Traveller*innen trifft, die ja eh dafür bekannt sind, die schönsten Perlen auf der Welt ausfindig zu machen. Das kühle Bier und die frische Pizza, die auf der hübschen Holzterrasse serviert werden, sind der ideale Gesprächseinstieg.

Einer der unbekanntesten, aber schönsten und ursprünglichsten Orte im Berner Oberland ist Gimmelwald. Hier gibt es zwar eine touristische Infrastruktur, aber die meisten hübschen Holzhäuser und alten Bauernhöfe sind von Locals bewohnt, die in kleinen Selbstbedienungsläden ihre selbstgemachten Wurst- und Käsewaren, Eier oder Marmeladen anbieten. Gimmelwald erreichst du ausschließlich mit der Luftseilbahn in Stechelberg. Am besten erkundet du den Ort zunächst bei einem Spaziergang, danach kannst du eine schöne, entspannte, knapp dreistündige Wanderung bis zur Chilchbalm machen, die dich entlang wild blühender Wiesen und immer mit Blick auf die hoch aufragenden Berge führt. Am Ende des Weges erwartet dich ein riesiger Talkessel, in dem du auf drei Seiten von hohen Felswänden umgeben bist. Danach nimmst du den selben Weg zurück. Wir empfehlen dir im Anschluss an die Wanderung, im Mountain Hostel einzukehren, eine Pizza zu futtern und vielleicht sogar dort zu übernachten.

Wenn am blau schimmernden Thunersee im Frühling die Kirschblüte einsetzt und die noch mit Schnee bedeckten Gipfel in der Ferne weiß leuchten, dann hat man fast das Gefühl in Japan zu sein. Der Thunersee ist ein wahres Juwel im Berner Oberland und kann aufs verschiedenste Weise entdeckt werden: Erkunde den See vom Wasser aus bei einer Bootsfahrt, beim Windsurfen oder mit dem Kayak. Umrunde den See bei einer 62 Kilometer langen Wanderung oder erklimme den pyramidenförmigen Berg Niesen. Und wenn du richtig urig und idyllisch übernachten willst, dann schau mal in der Jugendherberge Leissigen vorbei.

Schon wenn man in Lauterbrunnen aus dem Zug steigt, traut man seinen Augen kaum. Nur ein paar Hundert Meter entfernt, fällt der Staubbachfall steil die Klippen hinab und fast wirkt es so, als würden die Holzhäuser und die Wassermassen nur ein paar Zentimeter trennen. Das gesamte Lauterbrunnental ist nicht weniger spektakulär. Zwischen Lauterbrunnen und Stechelberg zieht sich ein grünes Band aus bunt blühenden Wiesen, links und rechts der Hauptstraße stehen hübsche Holzhäuser, in die man am liebsten sofort ziehen würde und mal ruhig plätschernder, mal wild fließender Bach komplettiert das absurd schöne Bergpanorama. Unser Tipp: Fahr nicht einfach nur einmal mit dem Auto hier durch, sondern wandere die kurzen 5 Kilometer entlang des Baches und vorbei an zahlreichen weiteren Wasserfällen, die durch die Schneeschmelze in den höheren Lagen entstehen und vor allem im Frühling absolut sehenswert sind.

Das Schilthorn ist vielleicht nicht der berühmteste Gipfel in den Schweizer Alpen, aber der Ausblick von fast 3000 Metern auf die umliegende Bergwelt ist unwiderstehlich. Bekannt wurde das Schilthorn mit dem 60er-Jahre James-Bond-Film "Im Geheimdienst Ihrer Majestät", der den Ausbau der Schilthorn-Bergbahn überhaupt erst ermöglichte. Die Produzent*innen bezahlten außerdem die Inneneinrichtung des ausgefallenen Gipfelrestaurant Piz Gloria sowie einen Helikopterlandeplatz, der heute als Aussichtsplattform dient. Noch heute wird mit dem James-Bond-Thema vor allem bei ausländischen Tourist*innen geworben, weshalb der Besuch auch nicht gerade günstig ist. Wer weniger preisintensiv auf den Gipfel gelangen will, kann das über eine Wanderung von Mürren aus machen.

Paragliding ist eine dieser Aktivitäten, die so spektakulär sind, wie sie aussehen, dabei aber weniger gefährlich als man eigentlich denkt. Beim Paragliding sitzt du zusammen mit einem Piloten unter einem Gleitschirm und segelst entspannt, nur durch Ausnutzung aerodynamischer Kräfte durch die Landschaft. Mürren im Berner Oberland ist ein absolutes Mekka für Gleitschirmflieger und Basejumper, denn hier gibt es einen beliebten Startplatz direkt an den steilen Felswänden, die dramatisch ins Tal hinab stürzen. Beim Flug selbst kannst du eine unvergessliche spektakuläre Aussicht auf die Nordwände der Berner Alpen genießen.

Wenn du es weniger adrenalingeladen magst, dann kannst du von Mürren aus auch bis aufs Schilthorn wandern. Die Tour führt dich vorbei an bunt blühenden Alpenwiesen und ganzjährig betriebenen Bauernhöfen, die am Wegesrand ihren eigenen Käse verkaufen. Eine Übersicht über verschiedenste Wanderungen ab Mürren findest du hier.

Zwischen Dezember und April kann man beim winterlichen Jetboat-Fahren seinen Spaß auf dem Brienzersee bei Interlaken haben. Mit wasserfester Kleidung ausgestattet, wird einem dabei auch sicher nicht kalt. Bevor es losgeht, erhält man noch eine kurze Einweisung in Punkto Sicherheit und dann wird das Gasventil auch schon aufgedreht. Neben witzigen Anekdoten und Informationen über die Umgebung erlebst du hier flotte 360-Grad-Spins, die dir ein Grinsen ins Gesicht zaubern.

Ein absolutes Highlight mit einer einmaligen Aussicht auf Interlaken habt ihr bei einem Paragliding-Flug. Während der Paragliding-Guide tönt „Meine Oma ist 85, die hat das auch überlebt, dann werdet ihr das auch schaffen!“, geht es an den Startpunkt: Während der Fahrt erhält man ermutigende Worte und anschließend eine 1A-Einleitung für den Flug. Am Startpunkt angekommen, hängt man auch schon an den Strippen. Zusammen mit dem Guide läuft man einen Hügel hinunter, bis der Schirm genug Luft unter sich hat, um abzuheben. Dann heißt es, die Knie unter die Nase ziehen und anschließend gibt‘s Filmkulissen-Feeling in Couch-Haltung. Adrenalin-Junkies können zusätzlich entscheiden, ob sie Flugmanöver mitmachen möchten. Schmetterlinge im Bauch ohne verliebt zu sein ist hier ein Garant.

Die Trümmelbachfälle im Lauterbrunnental sind ein einzigartiges Naturerlebnis. Gleich zehn Gletscher-Wasserfälle rauschen im Berginneren die steilen Felswände hinunter und entwässern dabei die Gletscher der berühmten Berge Eiger, Mönch und Jungfrau. Unfassbare 20.000 Liter Wasser pro Sekunde kommen hier runter und du kannst diese Kraft der Natur sogar selbst erleben, denn entlang der Wasserfälle führen Treppen und kleine Aussichtsplattformen. Fast ist man geneigt, über diese menschliche Ingenieursleitung mehr zu staunen als über die Wassermassen selbst, aber dann wird man von einem Schwall Wasser erfasst und befindet sich wieder im Hier und Jetzt. Nach deinem Besuch solltest du noch kurz auf der idyllischen Terrasse des angeschlossenen Restaurants entspannen und den wunderschönen Ausblick auf das grüne Tal genießen.

Bern liegt am Fuße der Schweizer Alpen und mit der Regionalbahn bist du im Handumdrehen mitten in den Bergen. Wenn du erstmal nur die Aussicht genießen willst, dann empfehlen wir dir einen Ausflug auf den Berner Hausberg Gurten. Von hier aus kannst du einen tollen Blick auf die verschneiten Bergspitzen von Jungfrau, Eiger und Mönch zur einen und auf das hübsche Bern zur anderen Seite werfen. Wenn du sportlich bist, kannst du von der Talstation "Wabern" in einer Stunde auf den Berg wandern, oder du nimmst die Gurtenbahn, die dich im Handumdrehen auf den knapp 900 Meter hohen Berg befördert. Im Sommer kannst du hier die frische Luft genießen oder beim Gurtenfestival feiern, im Winter gibt's Rodelspaß für die ganze Familie.

Ein Muss für alle Drink-Liebhaber ist der Schweizer Whiskey des Jahres 2017:  Der Single Swiss Mountain Malt Whiskey „Ice Label“ aus der Destillerie Rugen in Interlaken. Das Besonders an dem Whiskey ist, dass er in einer Eisgrotte auf dem Jungfraujoch auf 3454 Meter bei konstanten -4 Grad reift. In Interlaken bei Whiskyness serviert Andreas Wagner diesen feinen Tropfen im gemütlichen 50er Jahre Ambiente. Auf Anfrage sind auch Tastings möglich. Der Tropfen liegt mit seinen 145 CHF für 50cl im oberen Preissegment, ist aber für Whiskeyliebhaber sicher jeden Cent wert.