Digital Detox – 11 Tipps für deinen Offline-Urlaub
Wir liegen am Strand und ziehen uns ein TikTok-Video nach dem anderen rein, hören Musik übers Smartphone oder verschicken die schönsten Aufnahmen von der Wanderung am Vortag per WhatsApp, damit die Daheimgebliebenen auch ein paar vacation vibes genießen können. Viele von uns verbinden mit dem Wort Urlaub einen Zeitraum, in dem wir einfach mal abschalten können. So richtig stimmt das allerdings gar nicht, denn offline sind wir dabei meistens überhaupt nicht. Dabei tut es richtig gut, sich einmal von den unzähligen Reizen und Einflüssen, die tagtäglich auf uns einwirken, abzukapseln. Doch wie? Wie wäre es, wenn du deinen nächsten Urlaub mal mit einem Digital Detox verbindest?
Was bedeutet Digital Detox eigentlich genau?
Übersetzt heißt das so viel wie "digitale Entgiftung", also eine wohltuende Entsagung von allem, das sich als Technik identifizieren lässt: Handy, Laptop, TV und so weiter. Und warum das alles? Ganz einfach, damit du die Chance hast, dich auf das Wesentliche zu konzentrieren und all das, was im Hier und Jetzt passiert, so intensiv wie möglich zu erleben und aufnehmen zu können. Die schöne Landschaft also mit bloßem Auge zu betrachten und visuelle Erinnerungen im Kopf und nicht in der Smartphone-Galerie abzuspeichern. So einfach es auch klingt, im digitalen Zeitalter kann das konsequente digitale Fasten eine echte Herausforderung sein. Von der Vorbereitung bis zu wertvollen Gewohnheiten – wir verraten dir, wie deine "what not to bring"-Liste für deinen Digital-Detox-Urlaub aussehen sollte. Mit diesen 11 Tipps gelingt dir dein persönliches Abschalten bestimmt.
11 Tipps für deinen Digital-Detox-Urlaub
1. Fange klein an
Take it easy! Es muss nicht immer gleich der kalte Entzug sein. Lass es einfach locker angehen, denn es gibt verschiedenste Intensitätsgrade, wie du deinen Offline-Urlaub gestalten kannst. Also warum nicht einfach mal ausprobieren? Du musst ja nicht gleich einen ganzen Monat untertauchen oder die komplette Urlaubszeit verzichten. Starte mit einem handyfreien Ausflug oder verbinde dein nächstes Weekend-Getaway mit Digital Detox. Ich verspreche dir, du wirst sehen, was für einen großen Unterschied es in deinem Erleben machen wird.
2. Stelle eine Abwesenheitsnotiz ein
Du solltest dafür Sorge tragen, dass du auch mental abschalten und für eine kurze Zeit mal alle To-dos und Verpflichtungen vergessen kannst. Informiere deinen Familien- und Freund*innenkreis über dein Vorhaben, mache eine Ankündigung auf Instagram oder richte eine Abwesenheitsnotiz mit Weiterleitung ein. So kannst du wirklich loslassen und die Menschen, die davon Bescheid wissen, überlegen sich zweimal, ob sie dich nun wirklich auf der von dir hinterlegten Notfallnummer (zum Beispiel deiner Unterkunft) erreichen müssen oder ob ihre Anfrage noch bis nach deiner Auszeit warten kann.
3. Deaktiviere deine meist genutzten Apps
Die einfachste Art und Weise, dein Digital Detox konsequent durchzuziehen, ist, all deine technischen Geräte einfach nicht mit auf deine Reise oder in deinen Kurzurlaub zu nehmen. So eliminierst du nämlich ganz einfach alle potenziell digitalen "Gefahren". Die zweite Option ist, das Ding einfach komplett auszuschalten und nur "für den Notfall" dabeizuhaben. Wenn dir das zu radikal ist, kannst du auch erst einmal etwas sanfter einsteigen. Dazu deaktiviere all deine Social-Media- und Kommunikations-Apps sowie alle Apps, die du regelmäßig öffnest. Stelle kurze Bildschirmzeiten ein oder lade dir Kontroll-Apps herunter, die dich daran erinnern, das Handy aus der Hand zu legen.
4. Lege alle Trigger außer Sichtweite
Dieser Tipp ist simpel, aber in der Umsetzung vielleicht auch der mit Abstand schwierigste. Wie bereits gesagt, ist es natürlich vollkommen okay, wenn du nicht gleich aufs Ganze gehen willst und all deine digitalen Begleiter zurücklässt. Doch wenn du dich einmal dafür entschieden hast, einige unverzichtbare Tech-Gadgets (nur für den Notfall natürlich!) mitzunehmen, besteht auch ständig die Möglichkeit, nur kurz nach dem Laptop zu greifen, den Fernseher anzuschalten, um die Nachrichten zu checken, oder das Smartphone zu benutzen, weil du nun mal gerne damit fotografierst. Damit das nicht ständig der Fall ist, solltest du diese Trigger am besten außer Sichtweite legen. So wirst du nicht ständig daran erinnert und kannst dir zuvor ein wenig Bedenkzeit einräumen, ob es nun wirklich notwendig ist, deine Offline-Zeit spontan zu beenden und dein erfolgreich gestartetes Vorhaben so mir nichts dir nichts über Board zu werfen.
5. Happy Funkloch
Um die Versuchung zu minimieren, das eigentlich für den Notfall mitgebrachte Handy "nur mal kurz anzuschalten", kannst du die Verantwortung auch einfach abgeben und deine Netzverbindung komplett kappen, in dem du dir eine Unterkunft fernab des Funknetzes, ohne TV und free WiFi buchst. Eine Übersicht über Digital-Detox-Unterkünfte findest du hier. Empfehlen können wir auch das vigilius mountain resort in Südtirol, in dem du dein Handy beim Check-In abgeben kannst. Alternativ packst du dir guten Lesestoff (in nicht digitaler Form) ins Gepäck. Vielleicht kannst du dadurch auch beobachten, dass du viel entspannter einschlafen kannst, wenn du abends mal nicht vor Netflix abhängst.
6. Begib dich direkt an einen Offline-Ort
Du brauchst jemanden, der dich kontrolliert, damit du nicht aufgibst? Eine sanfte Form der Kontrolle ist beispielsweise ein Vipassana oder Meditationsretreat. Hier ist es Pflicht, deine digitalen Begleiter direkt bei Anreise abzugeben. Klingt nach radikaler Entsagung? Ist es auch, aber genau das macht es uns manchmal auch einfacher.
7. Wechsel zurück zu analog
Der erste Move, den die meisten von uns wahrscheinlich am Morgen machen, ist, sich umzudrehen und nach dem Smartphone zu greifen, um den Wecker in der Früh noch einmal kurz auf Snooze zu drücken. Doch dann ist es meist schon um uns geschehen. Statt wirklich die zusätzliche Schlummerzeit auszukosten oder einfach direkt aufzustehen und in den Tag zu starten, lesen wir neu eingetroffene WhatsApp-Nachrichten oder checken den Instagram-Feed. Um dieser Versuchung zu entgehen, kannst du dir einen analogen Wecker in den Urlaub mitnehmen. Der erfüllt nämlich ausschließlich seinen Zweck und ist ansonsten äußerst uninteressant, da er dir dank nicht vorhandener Snooze-Funktion hilft, schneller aus dem Bett zu kommen. Wenn du im Hotel übernachtest, kannst du dich abends auch bei der Rezeption melden und darum bitten, dass sie dich zu einer bestimmten Uhrzeit am Morgen anrufen und sanft aus dem Bett scheuchen. Analog geht natürlich auch beim Fotografieren, zum Beispiel mit einer Polaroidkamera.
8. Print ist noch lange nicht tot
Damit du nicht auf Online-Infos von Webseiten und Blogs angewiesen bist, solltest du dir für deinen Trip unbedingt einen coolen Print-Reiseführer einpacken oder dir tolle Magazine kaufen, die du nach Tipps und Ideen für deinen Aufenthalt durchstöbern kannst. Um herauszufinden, wo sich das beste Restaurant oder der coolste Aussichtspunkt befindet, kannst du auch beobachten, wo es die Locals hinzieht oder eben einfach mal vor Ort fragen. Zum Navigieren kannst du dir beispielsweise auch eine Offline-Karte herunterladen, um den Flugmodus nicht verlassen zu müssen.
9. Versende Grüße in Papierform
Schreib doch einfach mal wieder eine Postkarte! So ein handschriftlicher Gruß aus der Ferne ist doch eigentlich viel persönlicher, als permanent am Handy zu hängen, um deinen WhatsApp-Status zu aktualisieren und neue Storys auf Instagram hochzuladen.
10. Suche dir eine gute Ablenkung
Das Schöne daran, offline und nicht erreichbar zu sein, ist doch, dass wir uns ganz auf den Moment einlassen können und keine Zeit mit unnötiger Kommunikation oder Nonsense-Scrolling verschwenden. Diese neugewonnene Freiheit solltest du richtig gut nutzen und vor allem auch genießen. Buch dich in tolle Kurse ein, verabrede dich mit Locals und lerne neue Leute kennen, mach dir einen ausführlichen Sightseeing-Plan oder verbringe möglichst viel Zeit in der Natur. Denn hier sind die Quellen des Digitalen nur sehr selten vorzufinden beziehungsweise zu gebrauchen.
11. Gib nicht auf!
Wir sind so sehr an unsere digitalen Gadgets gewöhnt und sie nehmen einen so großen Raum in unserem Alltag ein, dass es ganz normal ist, dass eine Trennung erst einmal schwerfällt. Sollte es dir ab und zu mal nicht gelingen, zu widerstehen, ärgere dich nicht. Das Wichtigste ist, dass du dich immer wieder an dein Vorhaben erinnerst und nicht aufgibst. Denn du hast in jedem Moment wieder die Chance, neu anzufangen und es noch einmal zu versuchen.