11 coole Nachhaltigkeitsprojekte in Europa, die Nachahmer*innen finden sollten

© Chris Barbalis | Unsplash

Die Notwendigkeit, unseren Planeten zu schützen, rückt durch die Klimakrise und die Covid-19-Pandemie immer mehr in den Fokus. Wenn wir uns diesen Herausforderungen nicht stellen, werden weltweite Pandemien und immer extremere Naturkatastrophen oder Artensterben zur Normalität werden. Das ist zum Glück bereits vielen Menschen bewusst, und überall in Europa finden sich nachhaltige Ideen und grüne Initiativen, die unser Leben wieder in Einklang mit der Natur bringen wollen. Von Artenschutz bis Feinstaub-Entlastung: Wir zeigen euch 11 coole Nachhaltigkeitsprojekte in Europa, die Nachahmer finden sollten.

1. Utrecht begrünt Bushaltestellen, um Insekten und Bienen zu schützen

In der holländischen Stadt Utrecht wurden im Sommer 2019 die Dächer von über 300 Bushaltestellen begrünt. Mit den blühenden Wartehäuschen wollen die Stadtplaner Insekten und Bienen anlocken, um gegen das Artensterben in urbanen Zonen vorzugehen. Außerdem helfen die neuen Gründächer auch bei der Feinstaub-Bekämpfung und sorgen für ein besseres Klima in der Stadt.

2. Sloweniens Hauptstadt glänzt mit einer vorbildlichen Abfallwirtschaft

Ljubljana ist eines der europäischen Vorbilder, wenn es um gut organisierte Müllentsorgung geht. Statt stinkenden Mülltonnen oder überfüllten Abfalleimern verfolgt die slowenische Hauptstadt die "Zero-Waste"-Philosophie. Überall in der Stadt befinden sich Container, in denen der Müll unterirdisch gesammelt und an ein Verwertungssystem weitergeleitet wird. Die Restmülltonnen lassen sich nur mit einer personalisierten Chipkarte öffnen, die registriert, wie viel Müll man zu entsorgen gedenkt. Wer zu viel hineinwirft, muss zahlen.

3. City Trees sorgen mit atmungsaktiven Mooswänden für bessere Stadtluft

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In vielen Städten herrscht dicke Luft. Green City Solutions hat den weltweit ersten Bio-Tech-Filter entworfen, der nachweislich die Luftqualität verbessert. Die Erfinder kombinieren gleich drei Dinge, die in europäischen Großstädten sehr beliebt sind – Sitzgelegenheiten, Grünflächen und saubere Luft zum Atmen. Dafür haben sie die sogenannten City Trees konzipiert: Holzbänke, die mit einer IoT-Technologie ausgestattet und mit speziellen Mooskulturen bepflanzt werden. Diese binden durch ihre unzähligen Verästelungen Umweltgifte wie Feinstaub und Stickoxide, während sie gleichzeitig Sauerstoff produzieren. Die Anlagen hübschen bereits einige europäische Städte auf, darunter auch Berlin oder Oslo.

4. Luxemburg leitet eine saubere Verkehrswende ein

Was bitte ist ein Ticketautomat? Diese Frage könnte in Zukunft bei einem Gespräch in Luxemburg fallen. Denn während bisher nur Schreibmaschinen, Disketten und Walkmans der Vergangenheit angehörten, werden sich die Luxemburger*innen bald nur noch vage an die prähistorischen kastenförmigen Maschinen erinnern, die "früher" zu jeder Bushaltestelle gehörten. Als erstes Land weltweit hat Luxemburg den kostenlosen öffentlichen Nah- und Fernverkehr eingeführt, um Emissionen zu verringern und einen positiven Beitrag für unsere Umwelt zu leisten.

5. Rom revolutioniert das Pfandsystem

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Um dem chronischen Müllproblem Paroli zu bieten, haben sich die Römer unser Pfandsystem zum Vorbild genommen. Doch in der italienischen Hauptstadt bringt man die gesammelten Pfandflaschen nicht einfach zum nächstbesten Supermarkt, sondern kann sie seit Neustem auch an U-Bahn-Stationen eintauschen. Statt Münzen erhält man über das System Ricicli +Viaggi ein Guthaben, das man direkt in ein Fahrticket für die Öffis umwandeln kann.

6. In Stockholm wird Energie mit Hilfe von Körperwärme gewonnen

Die Schweden sind zwar nicht unbedingt für ihr heißes Gemüt bekannt, können dafür aber einen kühlen Kopf bewahren, der heiße Idee hervorbringt: Der Zentralbahnhof von Stockholm ist ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt der schwedischen Hauptstadt. Hier wimmelt es nur so von Menschen, die von A nach B rennen und dabei nicht nur Hektik, sondern auch Wärme erzeugen. Ein bahnhofseigenes Lüftungssystem nimmt diese Wärme auf, und erhitzt unterirdische Tanks, die mit Wasser gefüllt sind. Dieser Vorrat dient als Wärmespeicher, der wiederum genutzt wird, um umliegende Bürogebäude zu heizen.

7. Der Smog Free Tower in Rotterdam reinigt die Atemluft

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Vielleicht ist dir während eines Städtetrips auch schon mal die Luft weggeblieben – und das leider nicht nur dank der atemberaubenden Sehenswürdigkeiten, sondern auch auf Grund der unerträglichen Luftverschmutzung. Abhilfe soll der sieben Meter hohe Smog Free Tower schaffen, der ein bisschen an ein futuristisches Raumschiff erinnert. Das von dem niederländischen Konzeptkünstler Daan Roosegaarde konzipierte Konstrukt soll allerdings nicht in ferner Zukunft zur Weltraumexpeditionen genutzt werden, sondern ein bereits sehr gegenwärtiges Problem bekämpfen: Großstadtsmog. Wie ein riesiger Staubsauger nimmt dieses architektonische Kunstwerk schmutzige Luft auf, filtert sie und stößt sie sauber wieder aus.

8. Kopenhagen ist nicht nur fahrrad-, sondern auch umweltfreundlich

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In Kopenhagen muss man sich weniger vor den Autos als vor den Radfahrer*innen in Acht nehmen. Denn hier haben die Drahtesel das Sagen! Die dänische Metropole verfügt nämlich nicht nur über ein vorbildliche ausgebautes Radverkehrsnetz, sondern auch über einen kostenlosen Fahrradverleih. Auch wenn gut die Hälfte der Kopenhagener*innen auf den Radwegen unterwegs ist, gibt es trotzdem keinen Stau, denn wer es eilig hat, radelt einfach in Windeseile die Fahrradschnellstraßen entlang.

9. Vertikale Gärten kühlen südeuropäische Städte an heißen Sommertagen

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Wer sich im Sommer schon einmal schweißgetrieben durch die Straßen europäischer Millionenstädte geschoben hat, versteht ziemlich schnell, warum dort zur Mittagszeit eine Siesta eingelegt wird. Je weiter der Klimawandel voranschreitet, desto unerträglicher kann diese stickige Hitze noch werden. Riesige vertikale Gärten, wie der Jardí Tardellas in Barcelona oder der Bosco Verticale in Mailand, dienen mit ihren üppigen Bäumen und Sträuchern als natürliche Luftbefeuchter und haben einen kühlenden Effekt auf die benachbarten Straßen.

10. In Schweden werden die Segel für das erste Großschiff der Neuzeit gehisst

Good News Segelfrachter Schweden
© Wallenius Marine

Forscher der Königlichen Technischen Hochschule in Stockholm haben zusammen mit der Reederei Wallenius Marine einen windbetriebenen Segelfrachter entwickelt. Mit diesen nahezu emissionsfreien Schiffen soll der CO2-Ausstoß um bis zu 90 Prozent gegenüber herkömmlichen Frachtschiffen reduziert werden können.

11. RECUP reduziert den Coffee-to-go-Müll in Deutschland

RECUP_Deutschland_Becherpfandsystem
© RECUP

Wir Deutschen rühmen uns immer, die absoluten Recycling-Meister zu sein. Kein Wunder also, dass das innovative Becherpfandsystem RECUP in Bayern gegründet wurde. Mittlerweile wird es an 4000 Standorten deutschlandweit eingesetzt. Für einen Euro Pfand kannst du dir in kooperierenden Cafés einen der hübschen pastellfarbenen Becher aus schadstofffreiem Kunststoff ausleihen. Du schlürfst deinen Kaffee unterwegs, gibst den leeren Becher (auch ungespült) bei einem der RECUP-Partner zurück und bekommst den Pfand wieder ausgezahlt. Über die App erfährst du, welche Cafés in deiner Umgebung mitmachen. Eine umweltfreundliche Alternative ohne schlechtes Gewissen. Bye bye Plastikmüll!

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